Kishidas Umfragewerte waren schon zuvor wegen Kritik an Beziehungen seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP) zu der vom verstorbenen Koreaner San Myung Mun gegründeten Mun-Sekte - auch als Vereinigungskirche bekannt - abgestürzt. Dann versetzte ihm der Rücktritt des Ministers für wirtschaftliche Wiederbelebung wegen dessen enger Kontakte zu der Sekte einen weiteren Schlag. Kurz darauf musste der 65-Jährige seinen Justizminister auswechseln. Wegen eines Skandals um Parteienfinanzierung musste dann auch der Innenminister abtreten.
Die Rücktritte und die schlechten Umfragewerte nähren Zweifel an Kishidas Führungsqualitäten, auch in seiner eigenen Partei. Die Opposition gilt jedoch als zu schwach, um den früheren Aussenminister zu stürzen. Es gibt auch Spekulationen über mögliche baldige Neuwahlen.