Swiss-Pilot: "Das Wetter ist der Hauptfaktor bei einer Landung oder einem Start eines Flugzeuges".
Das Thema Pistenverlängerung wird praktisch ausschliesslich auf der politisch-, emotionalen Ebene ausgetragen. Parteien haben Ihre Doktrin, die Linken und die Grüne Partei sehen im Flughafen ein ungezügeltes Wachstumsobjekt oder aber beklagen die Lärmbelastung für die Bevölkerung bzw. den fehlenden Klimaschutz bei möglich erhöhten Flugbewegungen. Die politisch auf der rechten Seite anzusiedelnden Parteien und Verbände neigen dazu, dem Flughafen fast schon eine Carte Blanche zu verteilen und betonen die Wichtigkeit des Flughafens bzw. des Hubs Zürich-Kloten für den Tourismus, die Wirtschaft in der Region, für die Stadt Zürich bzw. für die gesamte Deutschschweiz.
Wo aber bleiben die Stimmen der Pilotinnen und Piloten? Sie müssen die Flieger sicher auf den Boden bringen und tragen die Verantwortung, dass das Flugzeug rechtzeitig abheben kann.
In einem kurzen Statement erläuterte ein sehr erfahrener Swiss-Capitain, dass er nicht verstehe, das die Pistendiskussion hauptsächlich „verpolitisiert“ wird. Für eine sichere Landung seien in erster Linie die Wetterbedingungen - insbesondere die Windeinflüsse von zentraler Bedeutung. Kloten ist aufgrund enger Lufträume, komplexen An- und Abflugverfahren, diversen politischen Interessen sowie meteorologischen Einflüssen ein anspruchsvoller Flughafen. Teils müsse mit Seiten- oder gar Rückenwind gestartet oder gelandet werden, was nicht ganz so sicher ist, wie mit Gegenwind, da gibt es nichts zu deuteln. Der erfahrene Swiss-Pilot mit tausenden von Starts und Landungen weiter: „Es ist schlicht und ergreifend sicherer gegen den Wind zu starten und zu landen. Der Flughafen Zürich kann dies aufgrund der Lage und der Pistenanordnung nicht immer gewährleisten. Ob man nun für eine Pistenverlängerung ist oder dagegen, für uns Piloten ist eine längere Piste entsprechend ein Vorteil und bringt mehr Sicherheit auch während schlechteren Wetterbedingungen. Grundsätzlich sollte die Diskussion nicht nur um Pistenlänge, sondern auch um die diversen politischen Interessen und Einflüsse am Flughafen Kloten geführt werden, der Gesamtsicherheit zuliebe".