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02.05.2024
02.05.2024 07:12 Uhr

Die Unterländer Winzer öffneten die Weinkeller

Tag der offenen Weinkeller
Tag der offenen Weinkeller Bild: mj
Der Tag der Arbeit ist längst auch zum Tag der offenen Weinkeller geworden. Die zu24-Redaktion hat sich in den Weinkellern des Unterlandes umgeschaut.

Die Vielfalt der Rebsorten und der gekelterten Weine ist gerade im Zürcher Unterland gross und spannend. Seit dem 29. April und ganz besonders am 1. Mai öffnen die Unterländer Weinbauern ihren Keller und schenken feinste Tropfen aus regionalem Weinanbau aus. Die zueriunterland24.ch Redaktion machte sich auf und besuchte auf einen Schluck, das eine oder andere Weingebiet im Unterland.

12.24 Uhr: Neukom Weingut, Dorfstrasse 44, 8196 Wil 

Der Familienbetrieb mit zwei Generationen. Zwölf Traubensorgen bilden die Basis der rund 20 charaktervollen Weiss- und Rotweine, die im Weinkeller in Rafz gekeltert, in Edelstahltanks und Barriquefässern gereift und gepflegt werden. 

Die Tische sind bereits gut gefüllt. Wir kredenzen einen Sauvignon Blanc. Fruchtig, herb, leicht. Der Wein passt wunderbar zum Winzerplättli. Dieses gibt es für 12 Franken. 

 

  • Weingut Neukom in Wil ZH Bild: mj
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  • Weingut Neukom in Wil ZH Bild: mj
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13.00 Uhr: Weingemeinschaft Sandra und Karls Baumann, Kirchweg 4a, Wil ZH

Vor über 20 Jahren begann Karl mit dem Anbau von Reben. Noch heute begeistert ihn diese abwechslungsreiche Arbeit, welche er mittlerweile mit seiner jüngsten Tochter Sandra teilen darf. 
Das Ziel der Weingemeinschaft ist es, gesunde Trauben in einem gepflegten Rebberg und dies möglichst boden- und umweltschonend. 

Wir haben hier einen l'Orange degustiert. Eine herrliche Eigenkreation. Aromatisch und ausgeprägt. Die Flasche kostet 25 Franken und ist jeden Franken wert. Die Gastgeber sind äusserst sympathisch und beraten fundiert und geduldig. Für den Redaktionskühlschrank haben wir eine Kiste Chardonnay gekauft. Die Flasche à 20 Franken. 

  • Sandra Baumann mit Daniel Bild: mj
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  • Weingemeinschaft GmbH Bild: mj
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  • Weingemeinschaft GmbH Bild: mj
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13:30 Baur Weine, Hegi 26, 8197 Rafz

Baur Weine vinifizieren 15 Weine, unter anderem neue Weinsorten wie den „Piwis“. Ausgebaut werden die Weine im Stahltank, in Barriques und dies ganz exklusiv und einmalig im Steinfass aus Granit. Die Weinkeller können jederzeit besucht werden. 

Die Sonne heizt das Rafzerfeld auf und auf dem Vorplatz der Baur-Weine müssen Sonnenschirme aufgespannt werden, damit das reichlich vorhandene Degustations-Publikum nicht ins Schwitzen kommt. Sommerwetter und kühler Wein, das passt!

ZU24.ch hat zunächst den weissen Merlot degustiert. Der liebliche leicht süssliche Wein kommt vor allem bei den weiblichen Degustantinnen gut an. Selbstverständlich waren wir sehr gespannt auf die Weine, welche im Steinfass ausgebaut werden. Die sind der Granit Weiss „Perle“, der Granit „Feder“ Weiss und der Granit „Weiss“. Von den im Stein gelagerten Weine hat uns der „Feder“ sehr gefallen. 

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  • Bild: Maximedia
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14:00 Kramer Weine; August Kramer, Oberdorft 10, 8197 Rafz 

Im wunderschönen alten Teil von Rafz, etwas versteckt imDorf werden am 1. Mai bei Kramers Ihre Tropfen zur Degustation und in der kleinen Festbeiz verkauft. Die gut gelaunte Runde fachsimpelt über den Sauvignon Blanc, Pinot Noir oder Cabernet Sauvignon. Im Gespräch mit August Kramer - bewirtschaftet den Weinbetrieb in 2. Generation, erfährt ZU24.ch, dass der Weinberg von Kramer Weine vom Frost betroffen wurde, und man nicht sicher ist, wie gross der Ausfall sein wird. Noch sei es zu früh über die Ernteausfälle zu sprechen und sowieso gehört das Wetterrisiko zum Weinbauer wie das Wasser zum Fisch. 

ZU24.ch probierte vom Räuschling, einen Wein bzw. eine Weinsorte, welche man hierzulande nicht mehr häufig findet. Herb-fruchtig, fast etwas archaisch aber fein ausgebaut präsentiert sich der Tropfen. Der 2022 Pino mundete ausgezeichnet. 

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14.30 Uhr: Weingut Bechtel, Rebbergstrasse 18, 8193 Eglisau

Seit 2008 produziert Mathias Bechtel hochwertige Weine, die seine Leidenschaft für die Weinkultur verkörpern. Jeder Wein wird in sorgfältiger Handarbeit und mit viel Liebe zum Detail hergestellt, um höchste Qualität zu garantieren. Die modernen Produktionsmethoden respektieren die Natur und schonen die Trauben, um ihren natürlichen Geschmack zu erhalten. Der moderne Keller ermöglicht eine präzise und schonende Verarbeitung der Weintrauben. Bechtel bewirtschaftet heute eine Rebfläche von rund fünf Hektaren. Die Weinberge von Bechtel erstrecken sich über die sanften Hügel der Region Eglisau, wo das milde Klima und die fruchtbaren Böden ideale Bedingungen für den Weinbau bieten. 

Bei unserem Besuch haben wir eine Flasche Sauvignon Fumé 2022 verkostet. Im Glas ein leuchtendes Gelb mit grünen Lichtreflexen. Die Nase wird von taufrischen Moosdüften und einem Hauch von Mandarine verwöhnt. Getrocknete Aprikosen, Papaya und kandierte Orangen entfalten im Mund eine angenehme Frische. Die Flasche kostet 36 Franken. 

 

  • Mathias Bechtel mit Peter Wick und Marc Jäggi Bild: mj
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16.15 Uhr: Oberli & Oechsle, 8193 Eglisau

Das Weingut Oberli & Oechsle wurde von Nando Oberli im März 2019 gegründet. Mit höchstem Qualitätsanspruch und Verbundenheit zur Region und Natur werden aktuell knapp 4 ha Reben im Rafzerfeld bewirtschaftet. 

Darunter sind traditionelle bestehende Pinot Noir Anlagen, aber auch neu angelegte Rebberge bestockt mit modernen PIWI (pilzwiderstandsfähige) Sorten. 

Die zu24-Redaktion hat Solaris/Johanniter und Souvignier Gris degustiert. Sehr exotisch, fruchtig, süffig. Fantastische Sommerweine. 

 

 

  • Winzer Nando Oberli Bild: mj
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16:30 Uhr: Weingut Pircher, Hinterer Stadtberg 1, 8193 Eglisau

Wahrscheinlich eines der bekanntesten Weingüter in der Region Zürich ist "Pircher". Mit seinen Weinen hat Urs Pircher den Unterländer Wein Salonfähig gemacht und den Ruf der Winzer in der ganzen Region auf ein neues Level gehievt. Ende 2021 übernahm Gianmarvo Ofner den Betrieb, allerdings kann es Urs Pircher nicht ganz lassen und hilft am Rebberg weiterhin mit. Im Gespräch und bei der Degustation erläuterte Giranmarco Ofner, dass seine Weine eher entgegen der aktuellen Strömung "reiner" sind - sprich ohne übertriebene Süsse und Säure. Das braucht Mut, gemäss Aussage von Ofner hat der Strategiewechsel funktioniert und die Bestellungen wie auch die Verkaufszahlen seien hervorragend. Offensichtlich - denn am Tag der offenen Weinkeller pilgerten sehr viele Weinliebhaber meist zu Fuss oder mit dem Bike zum "Hinteren Stadtberg", wohl die abgelegentste aber umso pitoreskere Ecke von Eglisau. Nicht nur der Wein lockte, der Spaziergang machte offensichtlich Hunger, und so waren die 300 Portionen Risotto bei unserer Ankunft bereits verzehrt.


Während der Degustation stellte auch ZU24 fest, dass die Pircher Weine sehr gradlinig, fein in der Nase und im Gaumen mit wenig Süsse und Säure auskommen. Der Federweiss in der Nase fruchtig erscheint im Gaumen überraschend trocken und der „Pinot Noir Sélection Stadtberg“ wartet mit einem feingliedrigen, unaufdrinlgichen, aber doch wunderbaren Körper auf.

 

 

  • Wohl der schönste Weinkeller in der Region Unterland Bild: Maximedia
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  • Grianmarco Ofner und "Alcomedian" Lukas Fehr Bild: Maximedia
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  • Weingut Pircher Bild: Maximedia
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pw/mj