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Region Bülach
28.06.2024
28.06.2024 05:39 Uhr

«Sport und Party sind das Erfolgsrezept»

Felix Meier - Cheforganisator Drachenboot-Rennen Eglisau
Felix Meier - Cheforganisator Drachenboot-Rennen Eglisau Bild: Marc Jäggi
Heute startet das 32. Drachenboot-Rennen Eglisau. Mastermind Felix Meier hat sich vor der grossen Sause Zeit für zueriunterland24 genommen.

Freudig angespannt bringen sich die lokalen Drachenboot-Teams gerade in Wettkampfstimmung, als der Chronist am Mittwochabend in der Lochmühle Eglisau einfährt. Routinier Urs Kenny unterstützt seine Crew beim Einwassern. Der besonnene Motivator versteht es, Nervosität in Euphorie zu verwandeln. Gemeindepräsident Roland Ruckstuhl hat sein Team "Gemeindeboot" im Halbkreis um sich geschart. Der schlaue Bündner hat auf dem Transfermarkt clever gepokert und sich die Dienste von den Männerriege Vorzeigeathleten Dirk Ortmann, Joachim Fricker und Ueli Frischknecht gesichert. Während Energiebündel Susi Frischknecht einem Unbedarften mit scharfen Worten einhämmert, dass es beim Drachenbootrennen "paddeln" und nicht "rudern" heisse, bahnt sich Drachenboot-Legende und Cheforganisator Felix Meier einen Weg durch die sportliche Menge.


Bild: Marc Jäggi

Seit 32 Jahren ist Meier das Gesicht des Mega-Events. Ab heute und bis am Sonntag wird er der Dompteur von rund 10'000 Partypeople und Sportskanonen sein. Wie er trotz volatiler Wetter- und Wasserlage die Sicherheit aufrecht halten will. Warum auch die kräftigsten Paddler gegen das Team aus China keine Chance haben werden. Und: Wie hoch er den Flirtfaktor am Drachenbootrenn-Weekend einschätzt. Das alles und noch mehr hat Felix Meier im zu24-Interview verraten.

zu24: Felix, das Wetter hat auch schon mehr Freude gemacht. Am Samstagabend soll es verbreitet Gewitter geben. Finden die Rennen statt? 

Felix Meier: Wie es jetzt aussieht, können die Rennen stattfinden. Der Rhein bei Eglisau hat eine starke Strömung, der Wasserpegel geht langsam zurück, die Menge an Wasser ist noch relativ hoch, also es wird eine Herausforderung für die Steuerleute! Aber genau deshalb sind die Trainings im Vorfeld so wichtig. Da haben wir alles geübt. Unser Sicherheitskonzept ist erprobt und funktioniert.

Eine weiter Herausforderung ist der EM-Achtelfinal am Samstag um 18 Uhr zwischen der Schweiz und Italien. Wird dieses Spiel am Drachenbootrennen in irgendeiner Form stattfinden?

Wir haben natürlich vorgesorgt. Der Spielplan ist ja nicht erst seit heute bekannt. Wir haben verschiedene Screens im Festzelt und an den Bars installiert! Es muss also niemand auf die wichtigste Nebensache der Welt verzichten.  

Der Aufwand für das Drachenbootrennen ist gross und es braucht Geld. War es wegen der angeschlagenen Wirtschaft schwieriger Sponsoren an Bord zu holen?

Nein, gar nicht. Ich glaube, wenn man einen Traditions-Anlass hat wie das Drachenbootrennen einer ist, dann gibt es zwischen der Veranstaltung und den langjährigen Partnern eine grosse Solidarität und Kontinuität. Im Gegenteil, mit dem jungen Schweizer Unternehmen Chiefs, das sich auf Nahrungsergänzung spezialisiert hat, konnten wir sogar eine neue Partnerschaft eingehen. Wir sind sehr dankbar. 

Im Vorfeld wurde in der Szene über die Teilnahme eines chinesischen Bootes spekuliert. Was kannst Du uns dazu sagen?

Da habe ich echt gute Neuigkeiten! Das erste Mal seit der Pandemie ist wieder ein Spitzenteam aus China am Start. Und zwar beehren uns die chinesischen Club-Weltmeister aus der Drachenhochburg Dongguan. Sie haben sich im Vorfeld ganz genau erkundigt, wo der aktuelle Rekord liege. Die werden sich also garantiert keine Blösse geben. Für uns ist diese Teilnahme etwas ganz besonderes. Ein chinesisches Spitzenboot am Drachenbootrennen Eglisau, ist wie der FC Barcelona an einem Grümpi. 

Hat überhaupt jemand eine Chance gegen dieses chinesische Boot? 

Die Rennen müssen immer noch gefahren werden. Die Schweizer Nationalmannschaft wird sicher versuchen den Chinesen Paroli zu bieten, unsere lokalen Boote werden auch alles aus sich rausholen und dann haben wir ja noch ein Frauen Team aus Irland am Start. Die haben zwar angekündigt, dass es ihnen vor allem um den Spass geht, aber der sportliche Ehrgeiz wird klar mitschwingen.

Logisch, das Drachenbootrennen 2024 ist ein Gesamtkunstwerk. Trotzdem, welches Highlight würdest Du rausstreichen? 

The clash of the titans! Das ist das Rennen am Samstag um 19.30 Uhr, wo die Weltspitze gegeneinander antritt. Die Chinesen, die Frauen aus Irland, die Schweizer Nationalmannschaft und natürlich die Gastgeber, der lokale Drachenboot-Club. Der sportliche Höhepunkt, quasi! 

Warum ist das Drachenbootrennen Eglisau eigentlich seit so langer Zeit so erfolgreich? 

Es sind verschiedene Elemente, die zusammen kommen. Sicher mal die einzigartige, spektakuläre Lage am Rhein. Und dann ist es die Kombination aus Sport und Party! Ganz nach dem chinesischen Vorbild. Die halten es nämlich in Dongguan genau so.

Wie hoch ist eigentlich der Flirtfaktor beim Drachenbootrennen Eglisau? 

Braungebrannte, durchtrainierte Bodies, wummernde Bässe und sportliche Höchstleistungen, ich würde sagen: 10 von 10! 

 

 

 

 


 

 

 

 

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mj