Der Titel des «Tages Anzeiger» lässt keinen Raum für Missverständnisse: «Joe Bidens schlimme Nacht». Die «Neue Zürcher Zeitung» ist etwas differenzierter: «Ein Millionenpublikum verfolgt, wie Biden murmelt und Trump schimpft». Doch an einer Frage führt spätestens seit diesem Duell keine Frage mehr vorbei: Ist der 81-jährige Joe Biden noch in der Lage, eine weitere Amtszeit zu beschreiten? 

Kommt es zum spektakulären Wechsel? 

Auf demokratischer Seite wird die Unruhe immer grösser. Ein Mitglied des Demokratischen Nationalkomitees (DNC) ruft Präsident Biden nach der Debatte auf, seine Kampagne zu beenden. «Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für Biden, unter Verweis auf gesundheitliche Bedenken zurückzutreten», sagt Nadia B. Ahmad, ein progressives DNC-Mitglied aus Florida, der «New York Times».

Vernichtende Kritik – sogar bei CNN

CNN berichtet, unter den Demokraten habe das Duell «Panik» ausgelöst. Die Kommentatoren des Senders, die nicht dafür bekannt sind, Trump nahe zu stehen, sind sich einig, dass die Debatte ein Fiasko für den Präsidenten war.

Es sei offensichtlich, dass Biden nicht fit für den Job ist. Biden habe es nicht geschafft, zum Beispiel das Thema Abtreibung wirksam anzubringen. Seine Partei hätte den Auftritt nicht zulassen dürfen.

Wie ein Autounfall in Zeitlupe

CNN-Analyst Scott Jennings unverblümt: «Betet für Biden.» In Bidens persönlichem Umfeld und im Weissen Haus müssten nun wichtige Fragen gestellt werden. Unablässig hätten sie versichert, Biden sei okay: «Jede einzelne Person», so Jennings, «die das gesagt hat, hat das amerikanische Volk belogen.»

«Ein Autounfall in Zeitlupe», so ein weiterer CNN-Analyst. «Biden hat seine Kampagne heute Abend versenkt.»