Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) muss seine Berechnungen der Finanzperspektiven der AHV deutlich korrigieren. Die Ausgaben für die Alters- und Hinterlassenenversicherung dürften 2033 rund 4 Milliarden Franken oder rund 6 Prozent tiefer ausfallen als bisher angenommen. Bedeutet: Laut BSV-Direktor Stéphane Rossini geht es der AHV besser als bisher angenommen.
Positives Umlageergebnis erwartet
Für die Jahre 2024 und 2025 geht das BSV neu von einem positiven Umlageergebnis aus. Ab 2026 wird die AHV nach der Einführung der 13. AHV-Rente rote Zahlen schreiben. Die Defizite werden allerdings geringer ausfallen als bisher erwartet.
Schwindendes Vertrauen in Politik
Für SRF schwindet nach dem AHV-Berechnungsfehler des Bundesamtes für Sozialversicherungen das Vertrauen der Stimmbevölkerung in die Politik. «Das Bundesamt für Sozialversicherungen hat sich verrechnet. Übel verrechnet. (...) Dass während fünf Jahren mit falschen Formeln gerechnet wird und niemand den Fehler feststellt, ist schwerwiegend.
Die Entscheide der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger stützen sich auf Prognosen des Bundes. Wenn sich herausstellt, dass solche Voraussagen falsch sind, dann untergräbt dies das Vertrauen der Stimmbevölkerung in die Politik massiv.(...)»
Bundesrätin Baume-Schneider leitet Untersuchung ein
Sozialministerin Elisabeth Baume-Schneider bezeichnete die AHV-Berechnungspanne beim Bundesamt für Sozialversicherungen als signifikant und gravierend. Transparenz sei für sie sehr wichtig, sagte Baume-Schneider am Rande eines Anlasses in La Chaux-de-fonds NE.
Deshalb habe sie eine Administrativuntersuchung eingeleitet. Man wolle verstehen, wie es zu den Schwierigkeiten und Fehlern bei den Berechnungen gekommen sei. Die Jurassierin betonte die Notwendigkeit, das Vertrauen der Schweizerinnen und Schweizer in die Sozialversicherungen wieder herzustellen.