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Region Bülach
05.11.2024
04.11.2024 13:29 Uhr

Strenge SBB-Regeln: Lehrling aus Eglisau zahlt für Kurzgespräch

Bild: Marc Jäggi
Ein Lehrling aus Eglisau wurde in der 1. Klasse für ein kurzes Gespräch mit einer Busse belegt – trotz leerem Abteil und 2.-Klasse-Ticket.

Das CH-Media Newsportal zueritoday hat die Geschichte auf der Online Community-Plattform der SBB gefunden. Ein kurzer Plausch mit einem Freund in der 1. Klasse kam einem Lernenden teuer zu stehen: Obwohl er nur ein 2.-Klasse-Ticket besaß und das Abteil leer war, wurde ihm eine Busse von 140 Franken auferlegt. Der Vorfall sorgt nun in Pendlerkreisen für Gesprächsstoff.

Der junge Mann, der kürzlich von Eglisau nach Zürich unterwegs war, hatte eigentlich vor, in die 2. Klasse zu wechseln, als er in der 1. Klasse auf einen Kollegen traf. Er sei für „ca. eine Minute“ stehen geblieben, um einige Worte zu wechseln, wie er auf der Online-Plattform der SBB Community beschreibt. Doch nur Sekunden später habe ihn ein Zugbegleiter mit einer Buße belegt – was ihn völlig überraschte. „Ich hätte nie gedacht, dass so etwas passieren könnte“, schrieb der Pendler unter dem Pseudonym Marvin O. auf der Plattform und fragte, ob es eine Möglichkeit gäbe, die Strafe zu stornieren. Als Lernender falle es ihm schwer, die zusätzliche Belastung zu tragen, so Marvin O.

SBB rechtfertigt Busse trotz kurzer Verweildauer

SBB-Sprecher Reto Schärli bestätigte auf Nachfrage von zueritoday den Fall und wies auf die klare Regel hin: Die 1. Klasse ist nur für Fahrgäste mit entsprechendem Ticket zugänglich. Bei einem ersten Verstoß werde normalerweise nur ein Zuschlag von 70 Franken erhoben. Doch da Marvin O. offenbar nicht zum ersten Mal ohne 1.-Klasse-Ticket angetroffen wurde, betrug die Busse diesmal 140 Franken. Auf Kulanz, so Schärli, bestehe kein Anspruch. Reisende hätten allerdings die Möglichkeit, sich mit dem SBB Service Center Einnahmen in Verbindung zu setzen, um die Details ihres Falls zu schildern.

Pendler und Klassenwechsel im Fokus

Während die SBB bei diesen Fällen auf konsequente Durchsetzung der Regeln pocht, bietet sie zugleich flexible Optionen für reguläre 2.-Klasse-Gäste, die bei hoher Auslastung ein Upgrade wünschen. Laut Schärli nutzen viele das Angebot des „Sparklassenwechsels“ – ein vergünstigter Aufpreis für die 1. Klasse, der bis zu 50 Prozent Rabatt bieten kann.

mj