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Kanton Zürich
10.11.2024

Urnenbeisetzung mit leerer Urne

Aus der Not heraus wurde eine leere Urne beigesetzt. Die Stadt bedauert den Vorfall.
Aus der Not heraus wurde eine leere Urne beigesetzt. Die Stadt bedauert den Vorfall. Bild: Stadt Wetzikon
Bei einer Urnenbeisetzung auf dem Friedhof Wetzikon im Juni 2024 ist es nach ersten Erkenntnissen der Stadt Wetzikon zu Unregelmässigkeiten gekommen.

Wie die Stadt Wetzikon mitteilt, wurde kurz vor einer Beisetzung festgestellt, dass sich die beizusetzende Urne nicht im abgeschlossenen Urnenschrank des Friedhofs befindet. «Nach erfolgloser Suche wurde entschieden, symbolisch für den Verstorbenen eine leere Urne zu bestatten.» Der Entscheid sei ohne Rücksprache mit den Angehörigen erfolgt. «Den beteiligten Mitarbeitenden des Friedhofs war es wichtig, dass die Bestattung und die anschliessende Trauerfeier wie geplant stattfinden konnten. Ausserdem wollten sie die Trauerfamilie in dieser schwierigen Situation nicht mit dem Problem der fehlenden Urne konfrontieren», schreibt die Stadt weiter.

Urne blieb unauffindbar

Die Mitarbeitenden des Friedhofs hätten die Absicht gehabt, die richtige Urne kurz nach der offiziellen Bestattung im Grab beizusetzen. «Allerdings blieb die richtige Urne bis Ende August unauffindbar», so die Stadt Wetzikon.

Erst dank einer Meldung durch das Krematorium bei der Stadt Wetzikon habe sie zum Friedhof gebracht und im richtigen Grab beigesetzt werden können. Die Angehörigen seien über den Vorgang nicht informiert worden.

«In bester Absicht»

Aufgrund einer Medienrecherche seien die zuständige Geschäftsbereichsleitung und die Abteilungsleitung Bevölkerung + Sicherheit am 24. Oktober 2024 über die Geschehnisse informiert worden. Sie hätten umgehend Abklärungen vorgenommen. Eine erste Einschätzung habe gezeigt, dass der Entscheid zur Bestattung einer leeren Urne in bester Absicht gefallen sei. «Trotzdem muss im Nachhinein festgestellt werden, dass dieses Vorgehen falsch war.»

Den Angehörigen sei die Möglichkeit genommen worden, selbst über einen zentralen Punkt ihres Abschiedsrituals zu befinden. «Sie hätten von Anfang an involviert werden müssen», gesteht die Stadt ein.

Um Entschuldigung gebeten

Die Stadt Wetzikon habe die Angehörigen persönlich über den Vorfall informiert und sie um Entschuldigung gebeten. Das Vorgehen entspreche in keiner Weise der Haltung der Stadt Wetzikon.

Es wird Untersuchung eingeleitet

Nach aktuellem Kenntnisstand handle es sich um einen bedauerlichen Einzelfall. «Die Stadt Wetzikon nimmt den Vorfall sehr ernst und hat umgehend mit vertieften Abklärungen begonnen», schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung. Ausserdem werde eine Administrativuntersuchung durch eine externe Stelle in Auftrag gegeben. «Über die Ergebnisse aus der Untersuchung wird die Öffentlichkeit informiert, sobald die Resultate vorliegen», so die Stadt.

Zürioberland24/bt