Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat ein Rahmenbewilligungsgesuch für den Bau eines Tiefenlagers im Gebiet Nördlich Lägern eingereicht. Matthias Braun, CEO der Nagra, erläuterte im Gespräch mit Radio SRF, dass das Lager in einer 900 Meter tiefen Opalinustonschicht entstehen soll, die für den sicheren Einschluss von radioaktivem Material geeignet ist. «Wir haben zunächst ein oberirdisches Lager mit Zugängen zum Tiefenlager», so Braun. Der geplante Zentralbereich in der Tiefe wird mit Rampen oder Schächten zugänglich gemacht und unter anderem Pilotlager für Experimente enthalten.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Sicherheit: «Die Abfälle müssen im Notfall schnell zurückgeholt werden können», betonte Braun. Das Lager soll den radioaktiven Abfall für eine Million Jahre sicher lagern, obwohl Braun zugibt, dass «was wir bauen, wird kaum eine Million Jahre überstehen. Aber wir bauen es ja in ein Gestein hinein. Und auf dieses setzen wir: Dieses wird diesen Zeitraum überdauern.»
Das Lager ist ausschließlich für die Abfälle bestehender Kernkraftwerke ausgelegt. «Neue Anlagen sind gesetzlich verboten, weshalb wir sie in unser Bauvorhaben nicht einkalkulieren können», erklärte Braun. Eine Erweiterung wäre geologisch möglich, bedarf jedoch neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen und Bewilligungsverfahren. Braun stellte klar: «Es gibt keinen Plan B. Wenn es nicht klappt, stehen wir wieder am Anfang und die Politik ist gefordert.»
Das Projekt muss vom Bundesrat und Parlament geprüft und könnte 2031 in einer Volksabstimmung entschieden werden.
Quellenangabe: Auszug aus dem Tagesgespräch von Radio SRF mit Simone Hulliger.