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Essen & Trinken
07.03.2025

Bald ist wieder heimische Spargelzeit

Frühlingsgenuss Spargeln. Bis es soweit ist, dauert es aber noch einen Moment.
Frühlingsgenuss Spargeln. Bis es soweit ist, dauert es aber noch einen Moment. Bild: Hotel Uzwil
Die Liebhaber von frischen Spargeln können sich freuen: Es dauert nicht mehr lange, bis es Spargeln aus hiesiger Ernte gibt.

In den Läden gibt es zwar bereits jetzt Spargeln zu kaufen. Doch die kommen aus Übersee. «Das Warten auf Schweizer Spargel lohnt sich – wegen dem Geschmack, der Frische und der Ökobilanz», sagt Jucker Farm aus Seegräben. Bei ihnen dürfte es zwischen Ende März und Mitte April so weit sein. «Je nachdem, wie viel Sonne unsere Spargelfelder abbekommen.»

Sonne ist das Wichtigste

Doch welche Faktoren bestimmen, wenn der Spargel reif ist für die Ernte? Der Spargelhof der Jucker Farm in Rafz erklärt: «Licht und Sonne, das ist das Wichtigste.» Als Beispiel: 15°C über Null, aber bedeckt und regnerisch, bringt dem Spargel weniger, als -5°C und Sonne! Sonne ist das A und O.»

Und das werde akribisch genau beobachtet. «Ab Mitte Februar kriechen die Argusaugen des Produktionsleiters unter die Erdoberfläche. Genauer gesagt in 40 cm Tiefe unter den Spargeldämmen.» Das tun sie in Form eines Spargelsensors. «Der sieht ganz ähnlich aus wie den Thermometer für den Schweinebraten im Ofen und misst die Temperatur in den Spargeldämmen.» Und das Beste daran ist: Der Produktionsleiter kann das alles in einer App auf seinem Handy überwachen.

Der Spargel braucht viel Sonne, damit er wachsen kann. Bild: Jucker Farm

Spargel braucht zwei Tage lang 10°C an der Knolle

«Die frühen Spargeln erwachen, wenn an der Wurzelknolle der Spargelpflanze in ca. 40 cm Tiefe für 1-2 Tage eine Temperatur von 10°C oder mehr erreicht wird, bei den späteren Kulturen braucht es ungefähr 12°C», erklärt Jucker Farm. Eine weitere Faustregel, um den Start der Spargelsaison abschätzen zu können sei die: Wenn die Temperatursumme (die Dauer in Stunden der Anzahl Grade über 5°C in einer Tiefe von 20 cm) 500 Stunden erreicht, geht die Spargelsaison los.

Folie als nützlicher Helfer

Dank einer ausgeklügelten Folientechnik kann die Wärme im Boden behalten werden und einem Kälteeinbruch trotzen. «Über der normalen schwarzen Folie, die über den Spargeldämmen liegt, haben wir zudem noch eine transparente Folie angebracht. Das führt dazu, dass zwischen den beiden Folien ein isolierender Luftpuffer entsteht, der eine Art Frostbarriere darstellt. Die Kaltluft dringt so gar nicht bis zur schwarzen Folie vor. Unter der schwarzen Folie ist es tagsüber momentan bis zu 48°C warm», erklärt der Produktionsleiter.

Wenn die Temperatur an der Wurzelknolle der Spargelpflanze über 20°C steigt, muss die Folie allerdings wieder auf ihre weisse Rückseite umgedreht werden, sonst wachsen die Spargeln zu schnell.

«Aber trotz aller technischer Hilfsmittel – die Spargeln kommen, wenn sie kommen, den genauen Zeitpunkt kann man nur schätzen. Somit heisst es: Abwarten und Tee trinken und auf die Spargeln warten.»

Gesunder Frühlingsgenuss

Das beliebte Stangengemüse ist nicht nur lecker, es hat auch viel Gutes in sich. Der Spargel wird wird als echtes «Schlankmacher-Lebensmittel» gelobt, denn Spargeln haben wenige Kalorien, weil er bis zu 95 % aus Wasser besteht und nur gerade 18 Kalorien auf 100 g zählt.

Spargeln sind darüber hinaus eine wertvolle Quelle für Vitamine und Mineralstoffe (A, B1, B2, B5, E und Kupfer) sowie Folsäure (B12). Auch zählt Spargel viel Vitamin K, das für eine gesunde Blutgerinnung und für gesunde Knochen hilft. Spargel enthält auch viel Kalium, was den Stoffwechsel anregt, entwässert und blutreinigend wirkt.

Barbara Tudor