Eine Ära geht zu Ende: Nach einem halben Jahrhundert voller Engagement und Herzblut stellt der Verschönerungsverein Dielsdorf (VVD) seine Aktivitäten ein. Der Entscheid zur Auflösung per Ende 2025 fiel dem Vorstand um Doris Senn schwer – doch neue Mitglieder blieben aus, eine Verjüngung des Vorstands war nicht mehr möglich.
Der Verein war aus dem Dorfleben nicht wegzudenken. Seit 1975 organisierte er das traditionelle Kerzenziehen, sorgte für stimmungsvolle Räbeliechtliumzüge und kümmerte sich liebevoll um das altehrwürdige Büechihuus. Für seinen Einsatz wurde der VVD mehrfach mit dem Kulturpreis von Hansueli Senn ausgezeichnet – zuletzt im vergangenen Jahr.
Noch bis Ende 2025 will der Verein seine bekannten Anlässe durchführen. Auch die Koordination der beliebten Adventsfenster bleibt vorerst sichergestellt. Doch was danach kommt, ist ungewiss. Die Hoffnung liegt nun auf anderen Organisationen, die bereit sind, diese Aufgaben zu übernehmen.
Der Fall des VVD steht exemplarisch für ein grösseres Problem: Ehrenamtliches Engagement wird rar. Immer mehr Vereine in der ganzen Schweiz kämpfen ums Überleben. Die Bereitschaft, sich langfristig zu engagieren, schwindet – ein gesellschaftlicher Trend, der auch Dielsdorf trifft.
Dabei spielen die über 50 Vereine der Gemeinde eine zentrale Rolle. Sie verbinden Generationen, fördern junge Menschen und schaffen Angebote, die Gemeinschaft und Sinn stiften.
Um dieses Engagement zu unterstützen, hat die Gemeinde Dielsdorf die finanzielle Förderung in den letzten Jahren deutlich erhöht, vor allem im Bereich der Jugendförderung.
Die Botschaft von Gemeindepräsident Andreas Denz im aktuelle Mitteilungsblatt ist klar: Wer sich engagiert, stärkt den Zusammenhalt. Eine ausführliche Vereinsliste mit allen Kontaktmöglichkeiten findet sich auf der Website der Gemeinde. Viele Vereine bieten unkomplizierte Schnupperangebote – ein Blick lohnt sich.