Nach einer neuerlichen Welle von Sprayereien wächst in Rafz der Unmut. Betroffen sind unter anderem das Schulhaus Götze sowie der öffentliche Kühlschrank des Foodsharing-Projekts „Madame Frigo“. Anwohner berichten, dass die Sachbeschädigungen in den Nachtstunden verübt wurden.
„Sie machen vor nichts Halt“, schreibt eine Leserin von zueriunterland24.ch. Eine weitere Leserin erklärt, sie habe den Vorfall umgehend beim Polizeiposten Rafzerfeld gemeldet: „Ich war offenbar nicht die Einzige. Das Problem ist, dass es keine Augenzeugen gibt. Die Polizei braucht Namen, ansonsten gilt die Unschuldsvermutung.“
Auch die Gemeinde zeigt sich besorgt über die wiederkehrenden Vandalismus-Fälle. Gemeindeschreiber Manfred Hohl sagt auf Anfrage von zueriunterland24.ch: „Rafz ist ebenfalls von Schmierereien und Sprayereien stark belastet. Es gab eine etwas ruhigere Phase, weil Jugendliche erwischt wurden, aber es hat nun leider wieder angefangen.“
Die Gemeinde setzt dabei auf eine Doppelstrategie.
„Letztlich gibt es nur zwei Massnahmen die helfen: Prävention und Repression. Wir versuchen die Jugendlichen mit unserer aufsuchenden Jugendarbeit auf der Strasse zu sensibilisieren und haben unseren Sicherheitsdienst beauftragt, die Augen offen zu halten. Irgendwann werden die Jugendlichen erwischt und dann drohen ihnen Strafen. Wir hatten das wie erwähnt auch schon. Aber es ist ein Katz- und Maus-Spiel, weil dumme Jugendliche regelmässig 'nachwachsen'", gibt Gemeindeschreiber Hohl zu Protokoll.
In anderen Gemeinden wie Stadel wird aktuell eine Belohnung für Hinweise auf die Täterschaft diskutiert. Für Rafz ist das jedoch keine bevorzugte Lösung, sagt Manfred Hohl: „Die Jugendlichen unter sich wissen bereits heute, wer die Übeltäter sind, und sagen nichts. Wir sind skeptisch, was die Belohnungen bringen. Ob sich die Jugendlichen wegen einer Belohnung wirklich gegenseitig verraten, glauben wir aber eher nicht.“
Die Gemeinde Rafz hat gemäss einem Schreiben, das zueriunterland24.ch vorliegt, bereits Anzeige erstattet und ruft auch betroffene Privatpersonen dazu auf, dies zu tun. Ein früherer Fall unterstreicht die Bedeutung von Anzeigen: In einem ähnlichen Vorfall wurden zahlreiche Objekte in Rafz mit Farbe besprüht, der Schaden belief sich auf mehrere zehntausend Franken. Die Ermittlungen führten schliesslich zu drei Jugendlichen, die geständig waren und der Jugendanwaltschaft übergeben wurden.