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Chlorothalonil im Trinkwasser: Oberweningen überschreitet Grenzwert weiterhin

Bild: Keystone, DPA, Felix Kästle
Pflanzenschutzmittelrückstände belasten Grundwasserversorgung – Gemeinde prüft Lösungen

In der Gemeinde Oberweningen liegt der Gehalt an Chlorothalonil-Metaboliten im Trinkwasser weiterhin über dem gesetzlichen Höchstwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter. Das seit 2020 verbotene Pflanzenschutzmittel wurde jahrzehntelang in der Schweizer Landwirtschaft eingesetzt. Trotz Verbot sind Abbauprodukte noch immer im Boden vorhanden und gelangen ins Grundwasser.

Langsame Entlastung trotz Verbot

Wie in vielen ländlich geprägten Gebieten im Mittelland stammen in Oberweningen über 90 Prozent des Trinkwassers aus dem Grundwasserpumpwerk Längelen. Dort wurden 2024 Werte von rund 0.24 μg/l gemessen – über dem zulässigen Höchstwert. Eine sofortige Abschaltung der Quelle ist laut Gemeindebehörden jedoch nicht angezeigt, da keine akute Gesundheitsgefahr besteht.

Technische Lösungen fehlen – Verbund wird geprüft

Derzeit gibt es keine zuverlässigen technischen Methoden zur Filterung der Rückstände. Die Gemeinde prüft deshalb eine Anbindung an benachbarte Wasserversorgungen, insbesondere an Quellwasserleitungen aus Schöfflisdorf. Langfristig wäre auch ein Anschluss an Seewasserleitungen denkbar. Ziel ist, durch das Mischen mit unbelastetem Wasser die Chlorothalonil-Konzentration nachhaltig zu senken.

Regelmässige Kontrolle und Information

Die Trinkwasserqualität wird regelmässig vom Kantonalen Labor überprüft. Abgesehen von den Chlorothalonil-Metaboliten erfüllt das Wasser von Oberweningen alle gesetzlichen Anforderungen. Die Bevölkerung wird über die Entwicklungen laufend informiert.

 
pw