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Dänikon-Hüttikon: Elternverein kritisiert Schulpflege

Bild: mj
In Dänikon-Hüttikon übt der Elternverein erneut Kritik an der Schulpflege. Diese weist auf geregelte Abläufe hin – der Schulleiter fällt derzeit krankheitsbedingt aus.

Kaum hat das neue Schuljahr begonnen, flammt in der Schulgemeinde Dänikon-Hüttikon ein altbekannter Konflikt wieder auf. Der Elternverein Dänikon-Hüttikon kritisiert nach dem ersten Schultag die Schulpflege für einen holprigen und schlecht kommunizierten Start. Die Schulpflege informiert ihrerseits am Mittwoch mit einem  Schreiben über den krankheitsbedingten Ausfall des Schulleiters – und betont, dass der Schulbetrieb vollständig gewährleistet sei. Beide Schreiben liegen der Redaktion von zueriunterland24 vor.

In seinem Schreiben an die Mitglieder spricht der Elternverein Dänikon-Hüttikon von einem „turbulenten Start“. Grund seien kurzfristige Änderungen, fehlende oder unklare Informationen und eine daraus resultierende Verunsicherung bei Eltern und Kindern. Die Kritik richtet sich ausdrücklich nicht gegen Lehrpersonen, sondern gegen das organisatorische Vorgehen – und damit implizit gegen die Schulpflege, die für Struktur und Kommunikation zuständig ist. Man habe der Schulpflege bereits erste Rückmeldungen übermittelt und wolle nun weitere Erfahrungen aus der Elternschaft sammeln. Der Verein betont den Wunsch nach „konstruktivem Austausch“, lässt aber durchblicken, dass es an Vertrauen mangelt.

In einem separaten Schreiben informiert die Schulpflege Dänikon-Hüttikon am Mittwoch über den Ausfall des Schulleiters. Dieser sei seit dem 9. September krankheitsbedingt bis auf Weiteres arbeitsunfähig und derzeit nicht erreichbar. Die Schulpflege versichert: Der Schulbetrieb sei stabil, die Verwaltung erreichbar und die Schulpflege nach Möglichkeit vor Ort präsent. „Der Unterricht und alle schulischen Angebote finden wie geplant statt“, heisst es in der Mitteilung. Das Schreiben ist sachlich gehalten und verweist auf funktionierende Abläufe – eine Reaktion auf die Elternkritik enthält es nicht.

Die Konfliktlinie zwischen Elternverein und Schulpflege ist nicht neu. In den vergangenen Jahren sorgte Dänikon-Hüttikon mehrfach für Schlagzeilen: Eine Elterninitiative forderte den Rücktritt der Schulpflegepräsidentin. Das Budget wurde von der Gemeindeversammlung abgelehnt. Der Kanton übernahm vorübergehend die Aufsicht. Die gesamte Schulpflege trat zurück, der Regierungsrat entzog der Gemeinde die Selbstverwaltung. Zahlreiche Lehrpersonen verliessen die Schule. Eine externe Leitung übernahm interimistisch die Führung. Zwar wurde die Selbstverwaltung inzwischen wiederhergestellt – doch die Vertrauensbasis gilt weiterhin als fragil.

Zusätzlich zum Brief kündigt der Elternverein einen öffentlichen Vortrag an. Der Titel: „Ohne Beziehung kein Lernen – Kinder stärken, wenn Schule schwierig wird“. Inhaltlich geht es um Belastungen für Kinder in instabilen schulischen Situationen. Der Zeitpunkt des Vortrags – nur Wochen nach Schulstart – lässt sich durchaus als Signal an die Schulbehörden verstehen.

In Dänikon-Hüttikon funktioniert der Schulbetrieb – organisatorisch gesehen. Die Schulpflege meldet klare Strukturen trotz Ausfall des Schulleiters. Gleichzeitig kritisiert der Elternverein Dänikon-Hüttikon erneut die Kommunikationskultur der Schulführung. Es sind zwei Sichtweisen, die kaum aufeinander treffen – und ein Vertrauensverhältnis, das weiterhin unter Druck steht.

mj