Marlen Reusser ist in Ruanda eine Klasse für sich! Auf dem anspruchsvollen 31,2-Kilometer-Kurs durch Kigali mit 460 Höhenmetern ließ die Schweizerin von Anfang an keine Zweifel aufkommen. Bereits bei allen Zwischenzeiten lag sie vorne – am Ende hatte sie 52 Sekunden Vorsprung auf die Niederländerin Anna van der Breggen, Demi Vollering folgte mit über einer Minute Rückstand.
Euphorisierte Weltmeisterin
«Ich kann es kaum fassen», jubelte Reusser nach dem Triumph. «Die Steigungen bin ich fast zu schnell angegangen, habe mir noch nie so viel abverlangt. Aber es hat sich ausgezahlt. Ich bin unendlich dankbar für das ganze Team, das hinter mir steht.»
Nach gesundheitlichen Rückschlägen im Sommer feierte Reusser eine triumphale Rückkehr in den Spitzenradsport. Die Ärztin, die erst mit 25 Jahren den Profiradsport entdeckte, krönt damit ihre Karriere: Nach Olympia-Silber 2021, drei EM-Titeln und mehreren WM-Podestplätzen feiert sie nun ihren ersten ganz grossen internationalen Gold-Coup.
Radsportgeschichte
Mit ihrem Sieg schreibt Reusser Schweizer Radsportgeschichte – sie ist erst die zweite Schweizer Weltmeisterin im Zeitfahren nach Karin Thürig, die 2004 und 2005 triumphierte. In Kigali warten für Reusser noch zwei weitere Chancen auf WM-Medaillen: im Mixed-Zeitfahren am Mittwoch und im Straßenrennen am Samstag.