Die Frauen der Kloten Dietlikon Jets bestritten am Samstag in Prag das Hinspiel des Champions-Cup-Viertelfinals gegen Tatran Střešovice. Die Zürcherinnen reisten bereits am Donnerstagabend an, um sich optimal vorzubereiten. Nach einem strukturierten Trainingstag am Freitag war die Stimmung im Team hervorragend – man war bereit für die grosse Aufgabe.
Traumstart mit Doppelschlag - aber noch vor der Pause der Auslgeich
Von Beginn weg zeigten die Jets, dass sie nicht nur angereist waren, um mitzuspielen. Mit viel Tempo und aggressivem Forechecking dominierten sie das erste Drittel. Bereits nach drei Minuten brachte Marcia Wick ihr Team nach schöner Vorarbeit von Piispa mit 1:0 in Führung. Kurz darauf erhöhte Annu Selinummi, ebenfalls nach einem feinen Assist von Sundberg, auf 2:0. Die Jets kontrollierten Ball und Gegner und hatten das Spiel fest im Griff – bis kurz vor der ersten Sirene. Innerhalb von nur 40 Sekunden nutzte Tatran zwei Unachtsamkeiten eiskalt aus und glich überraschend zum 2:2 aus.
Offener Schlagabtausch im Mitteldrittel
Das Mitteldrittel begann zerfahren. Die Jets fanden zunächst nicht zu ihrer Linie, mussten defensiv einige brenzlige Situationen überstehen. Doch dann erlöste Lucie Rezacova die Zürcherinnen nach einem Pass von Zwissler mit dem 3:2. Aber die Freude währte nur kurz: Střešovice antwortete postwendend und stellte noch im selben Abschnitt auf 3:3.
Strafe leitet die Wende ein
So musste der Schlussabschnitt die Entscheidung bringen. Die Jets übernahmen wieder das Spieldiktat, erspielten sich mehrere gute Torchancen, doch das Glück im Abschluss fehlte. Als das Spiel in die entscheidende Phase ging, schwächte eine Strafe wegen Stockschlags die Schweizerinnen. Tatran nutzte das Powerplay eiskalt: Karolína Stujova traf zum 4:3. Nur wenig später legte Mechlova zum 5:3 nach – die erste Führung der Gastgeberinnen in dieser Partie.
Die Jets warfen nun alles nach vorne, nahmen die Torhüterin vom Feld und kämpften mit sechs Feldspielerinnen gegen die drohende Niederlage. Lea Suter brachte ihr Team 102 Sekunden vor Schluss mit dem 4:5-Anschlusstreffer nochmals zurück ins Spiel. Doch der verdiente Ausgleich wollte nicht mehr fallen.
Am Ende stand eine bittere 4:5-Niederlage, die sich angesichts der Spielanteile besonders ärgerlich anfühlt. Über weite Strecken hatten die Jets das Geschehen im Griff, gaben den Sieg aber durch zwei Doppelschläge leichtfertig aus der Hand.
Hoffnung fürs Rückspiel
Nun liegt der Fokus auf dem Rückspiel: Am 4. Oktober um 16 Uhr in der Stighag in Kloten braucht es einen Sieg, um sich die Chance auf den Halbfinaleinzug in einer allfälligen Verlängerung zu sichern. Die Ausgangslage ist anders als erhoft, aber keineswegs aussichtslos. Mit der gezeigten Leistung ist in eigener Halle alles möglich.