In der Stadt Kloten sorgt der geplante Ersatzneubau einer Wohnsiedlung am Rebweg für Unruhe. Wie der Blick schreibt, erhielten sechs von sieben Mietparteien Mitte September eine Kündigung – bis spätestens März 2027 sollen sie ihre Wohnungen verlassen. Die Betroffenen halten das Vorhaben für ungerechtfertigt und fordern den Erhalt der bestehenden Gebäude.
Die Siedlung grenzt unmittelbar an das Nägelimoos, ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung. Die Bewohner befürchten, dass eine Verdichtung an diesem Standort negative Folgen für das ökologische Gleichgewicht haben könnte. Sie verweisen auf die potenzielle Notwendigkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung sowie auf den hohen Ressourcenverbrauch durch Abriss und Neubau.
Die Gebäude seien in gutem Zustand, betonen die Mieter. In den letzten Jahren wurden unter anderem Küchen, Bäder, Wasserleitungen und Fassaden umfassend saniert. Die Wohnqualität sei hoch, die Dämmung effizient, liest man im Blick.
Au bei der Redaktion von zueriunterland24 hat sich ein Bewohner gemeldet. Er schreibt: „Wir sind langjährige Bewohner:innen der Überbauung Rebweg 1–13 in Kloten. Die Gebäude wurden umfassend saniert und prägen seit Jahrzehnten das Ortsbild. Dennoch ist ein Ersatzneubau geplant. Es gibt keinen objektiven Grund für einen Abriss. Die Bausubstanz ist gut, die Immobilie ist in Topzustand.“
Der Bewohner, der erst vor wenigen Jahren mit seiner Familie eingezogen ist, zeigt sich im Blick enttäuscht: Vor dem Einzug habe man ihm versichert, dass kein Neubau geplant sei. In der Nachbarschaft habe sich eine enge Gemeinschaft gebildet. Der drohende Verlust des Zuhauses treffe viele hart – insbesondere langjährige Bewohner:innen und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen.
Die Eigentümerschaft begründet gegenüber dem Blick den geplanten Abriss mit dem baulichen Zustand und verweist auf Untersuchungen durch Fachpersonen. Demnach mache eine punktuelle Sanierung keinen Sinn mehr. Zudem sei das Verdichtungspotenzial des Grundstücks bisher nicht ausgeschöpft.
Die Bewohner sehen das anders. Sie appellieren an Behörden, Öffentlichkeit und Fachorganisationen, den geplanten Neubau kritisch zu prüfen – unter sozialen wie auch ökologischen Gesichtspunkten.