Ein herbstlicher Spaziergang im Rafzer Gnal eskalierte auf Facebook zur Grundsatzdebatte: Ein Gemeindemitarbeiter entfernte mit dem Laubbläser Blätter vom Waldweg – und löste damit einen digitalen Sturm aus.
Unter dem Post einer aufgebrachten Spaziergängerin sammelten sich binnen Stunden Hunderte Kommentare: Von Unverständnis über blankes Entsetzen bis zu handfesten Beschimpfungen.
„Mit einem Laubrechen wäre besser“, schrieb eine Userin und verwies auf die Schädigung von Insekten. Andere warnten vor den angeblich absurden Kosten oder fragten ironisch, ob bald der Regenwald geföhnt werde.
Doch es gab auch Gegenwind zum Gegenwind:
Viele verteidigten die Aktion. Die Argumente: feuchtes Laub sei rutschig, es könne zu Unfällen kommen, verrottendes Laub schade dem Weg. Und: „Der Wald ist kein Museum, sondern auch Arbeitsplatz“, so ein Forstkenner.
Was sagt die Gemeinde Rafz dazu?
zueriunterland24 hat nachgefragt – und erhielt eine klare Antwort:
„Feuchtes Laub ist extrem rutschig. Zudem entsteht Humus, wenn es lange liegenbleibt. Das beschädigt auf Dauer die gekiesten Waldwege. Aus diesen Gründen wird das Laub von den Waldwegen in den Wald geblasen. Dies erfolgt regelmässig(er) an gut frequentierten Stellen wie dem Rafzer Gnal.
Die Thematik um die Laubbläser hat sich in den letzten Jahren emotional stark aufgeladen. Für unsere Werkmitarbeiter wäre es aber nicht machbar, das Laub von Hand zu entfernen. Sowohl die Waldwege als auch den Wald sich selbst zu überlassen ist auch keine Lösung. Der Wald wird rege genutzt, von Hündelern, für den Vita Parcours, als Waldkindergarten usw., aber auch durch den Forstbetrieb. Das Entfernen des Laubs auf den gekiesten Waldwegen ist deshalb eine notwendige Massnahme, damit sich die Besucherinnen und Besucher des Waldes sicher darin bewegen können und die Waldwege erhalten bleiben. Dies praktizieren wir schon seit Jahren. Dazu dienen auch Traktoren mit angehängten grösseren Laubbläsern.“