In Pristina regnete es den ganzen Tag in Strömen. Trotzdem pfiff der Schiedsrichter das letzte WM-Qualifikationsspiel der Schweiz pünktlich an – ein Duell, das vor allem der Affiche wegen brisant wirkte. Die Ausgangslage hätte für die Schweiz jedoch kaum komfortabler sein können: Selbst eine Niederlage mit bis zu fünf Toren Differenz hätte Murat Yakins Team die Reise an die WM nicht mehr streitig gemacht.
Zwei Änderungen in der Startformation
Und dennoch rührt der Nationaltrainer an seiner Formation. Am Tag vor dem Spiel hatte Yakin noch betont, es gebe «nicht viele Argumente zu wechseln». Nun hat er sie offenbar gefunden. Dan Ndoye, gegen Schweden mit Tor und Assist noch der Mann des Abends, bleibt draussen. Für ihn erhält Shootingstar Johan Manzambi sein Startelf-Debüt in dieser Kampagne.
Auch im Zentrum justiert Yakin nach: Fabian Rieder muss Djibril Sow weichen – ein Zeichen dafür, dass die Schweiz die Defensivarbeit heute noch etwas ernster nimmt als ohnehin schon.
Kaum Torchancen
Auf glitschigem Terrain entwickelt sich ein Geschehen, das kaum Eingang in die Fussballlehrbücher finden wird. Die Schweizer stehen grundsolide und lassen kaum etwas zu. In der Vorwärtsbewegung fehlt es jedoch an Inspiration und Druck. Und weil auch die Kosovaren – trotz akutem Handlungsbedarf – nicht bereit sind, grosse Risiken einzugehen, sieht das Publikum in der ersten Halbzeit kaum eine echte Torchance.
Schweizer Führung
Dies ändert sich nach der Pause. In der 47. Minute sind es die Schweizer, die nach einem herrlichen Steilpass von Djibril Sow jubeln: Ruben Vargas vollstreckt zu seinem elften Tor im Schweizer Trikot.
Kosovarischer Ausgleich
Zwar besitzen die Gäste in der 56. durch Manzambi die Chance auf den zweiten Treffer, doch danach sind es die Kosovaren, die immer stärker werden - und die Schweizer aus dem Gleichgewicht kippen: Florent Muslija profitiert in der 74. Minute von einem Fehler von Fabian Rieder und gleicht aus: 1:1. Das war's. Damit endet das letzte Spiel der Qualifikation mit dem zweiten Remis der Schweizer - und einer zwiespältigen Leistung.
Sechste WM-Quali in Serie
Letztlich kann dies dem Team aber egal sein. Dank dem Unentschieden steht Murat Yakins Auswahl als WM-Teilnehmer fest. Es ist die sechste erfolgreiche WM-Qualifikation in Serie und ein weiterer Beweis dafür, dass die Schweizer Nati über eine stabile Basis verfügt, die sich weder vom kosovarischen Dauerregen noch von einem leidenschaftlich kämpfenden Gegner erschüttern lässt.