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JVA Pöschwies: Sicherheitszone wird deutlich ausgeweitet – Waldrodung genehmigt

Bild: Archiv
Für mehr Sicherheit rund um das Gefängnis wird der äussere Zaun massiv nach aussen verlegt. Das Projekt führt zu einer Rodung im Schutzgebiet Katzensee und sorgt in der Nachbarschaft für Kritik.

Die Justizvollzugsanstalt Pöschwies in Regensdorf soll mit einer deutlich erweiterten Sicherheitszone besser gegen illegale Aktivitäten von aussen geschützt werden. Geplant ist ein neuer äusserer Zaun, der den Abstand zwischen Gefängnismauer und Sicherheitsperimeter von bisher rund 12 Metern auf künftig 40 bis stellenweise 70 Meter vergrössert. Ziel ist es, den Einwurf von Waffen, Mobiltelefonen und Drogen sowie den Einsatz von Drohnen wirksamer zu verhindern.

Gemäss einem Artikel in der Zeitung Tages-Anzeiger liegen für das Bauprojekt inzwischen sämtliche Bewilligungen vor. Die Gemeinde Regensdorf erteilte Ende November die Baubewilligung, nachdem ein früheres Gesuch nach einem Entscheid des Baurekursgerichts überarbeitet werden musste. Zuvor hatten Anwohnerinnen und Anwohner erfolgreich Rekurs eingelegt, unter anderem wegen fehlender Abklärungen zu den Auswirkungen auf die geschützte Landschaft rund um den Katzensee.

Im Rahmen des neuen Verfahrens wurde ein Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission eingeholt. Diese gewichtete die Sicherheit der Justizvollzugsanstalt höher als den Verlust von rund 2300 Quadratmetern Wald, der für die Erweiterung der Sicherheitszone gerodet werden muss. Die Rodung betrifft ein Gebiet von nationaler landschaftlicher Bedeutung und führt zu spürbaren Einschränkungen im Naherholungsgebiet, etwa durch die Verlegung von Waldwegen, Vita-Parcours und einer Grillstelle.

Als ökologische Ersatzmassnahmen sind unter anderem Aufforstungen nach Abschluss der Bauarbeiten sowie Aufwertungen von Wiesenflächen innerhalb und ausserhalb des Sicherheitsperimeters vorgesehen.

In der Nachbarschaft stösst das Projekt weiterhin auf Kritik. Anwohner bemängeln gegeüber dem Tagi insbesondere die Grösse des neuen Sicherheitsabstands sowie die eingeschränkte Zugänglichkeit der neu geplanten Wege. Ob es zu weiteren Rechtsmitteln kommt, ist derzeit offen.

Der Kanton begründet das Projekt mit einer verschärften Sicherheitslage im Strafvollzug und verweist auf Vorfälle in der Schweiz, bei denen Gefangene mit externer Hilfe befreit werden sollten. Neben baulichen Massnahmen will die JVA Pöschwies auch ihre Überwachungsinfrastruktur weiter ausbauen.

pw
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