An der Tössegg hiess es "Land unter". Beim Zusammenfluss von Rhein und Töss stieg der Pegel derart an, dass die Schiffe der Schifffahrtsgesellschaft Züri-Rhy nur noch per Floss erreicht werden konnte. Die Familie Frigerio, Betreiberfamilie der SZR hatte von Freitag auf Samstag eine Freinacht, weil die Vertauung der Schiffe dauernd angepasst werden musste. Madeleine Frigiero teilte ZU24.ch mit, dass aktuell leider keine Schifffahrten durchgeführt werden können (Stand Samstag Nachmittag). Selina, die Tochter von Madeleine sagte, dass sie das Flossfahren bei der Bootsprüfung zwar geübt hätte - mit einem aufheiternden Lachen meinte Sie: "Ich hätte nicht gedacht, dass ich das Flossfahren effektiv ernsthaft ausüben müsse". Nun versorgt Sie - eben per Floss - Ihren Vater mit etwas essbaren. Frigerio hält auf dem Boot Wache, falls der Pegel wider erwarten nochmals ansteigt. "Sobald der Pegel wieder sinkt, werden wir den Betrieb wieder aufnehmen" meint Madeleine Frigerio. Etwas wehmütig schaut sie auf das Bootshaus, welches im Wasser steht. "Leider befinden sich im Innern Kühlschränke und andere Utensilien welche nun voll Wasser sind", meint sie ernster. "Das ist seit langem - seit 1998 - der höchste Pegel, den ich erlebt habe" konstatiert sie stirnrunzelnd und mit Gummistiefel bewaffnet am Ufer stehend.
Land unter an der Tössegg

Der Pegel Der Thur hatte seinen höchsten Wert um 09:30 Uhr mit 1000 Kubikmeter pro Sekunde, danach sank der Wert deutlich ab. Der Rhein verzeichnet einen Spitzenwert von knapp 2000 m3/s - sinkt erfahrungsgemäss langsamer, da die Wassermassen, welche in den Bodensee fliessen verzögert den Rhein speisen. Entsprechend herrscht am Rhein noch immer grosse Hochwassergefahr, und es ist nicht ratsam sich dem Ufer des Rheins zu nähern.


Das Dörfchen Ellikon am Rhein – etwas oberhalb der Mündung der Thur in den Rhein gelegen – konnte von Flaach her mit dem Auto nicht mehr erreicht werden, die Strasse wurde wegen Überflutung gesperrt. Auch am Rheinufer in Rüdlingen musste die Feuerwehr die Vertauung der Boote kontrollieren oder ggf. anpassen.
Ansonsten ist die Region mit einem blauen Auge davon gekommen, grössere Schäden sind im Zürcher Unterland nicht entstanden oder bekannt.