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Region Bülach
08.08.2024

Eglisau: Diese zwei Kleeblatt-Varianten kommen vors Volk

Bild: Gemeinde Eglisau
Am 4. September wird die Gemeindeversammlung über das weitere Vorgehen in Bezug auf die Pflegewohngruppe Kleeblatt entscheiden. Zwei Varianten stehen zur Abstimmung.

Am 4. September wird die Gemeindeversammlung Eglisau über das weitere Vorgehen in Sachen Pflegewohngruppe Kleeblatt entscheiden. Wie der heutigen Medienmitteilung des Gemeinderates zu entnehmen ist, werden dem Volk zwei Varianten vorgelegt werden.

Variante 1 ist, den Mietvertrag mit der Wohnbaugenossenschaft Rhihaldenstrasse an die Oase am Rhein AG zu übergeben, welche in der Folge als private Anbieterin im Kleeblatt eine Pflegewohngruppe betreiben wird.

Variante 2 ist, das AZW erfüllt den Mietvertrag und betreibt die Pflegewohngruppe. Dazu wird eine Unterstützung geboten werden.

Zueriunterland24 sprach mit Sven Patrick Stecher, Präsident der Mitte Unterland und der IPK Eglisau zu den Hintergründen des Entscheides zu diesen zwei Varianten:

ZU24: Herr Stecher, sind Sie zufrieden mit dem Vorgehen des Gemeinderates?

Sven Patrick Stecher: Ja, sehr. Der Gemeinderat und die neu formierte BAPF haben intensiv zusammengearbeitet und zwei funktionierende Varianten vorgestellt.

ZU24: Worin unterscheiden sich diese?

Stecher: Bei Variante 1 trägt die Gemeinde kein finanzielles Risiko mehr, weil der Mietvertrag übergeben wird. Variante 2 bietet der Gemeinde ein altersstrategisches Potenzial, da der Raum im Kleeblatt für neue Möglichkeiten in der Alterspflege genutzt werden kann.

ZU24: Was ist damit gemeint?

Stecher: Durch den neu nutzbaren Raum im Kleeblatt wird die Rhiburg für neue Möglichkeiten im Bereich der Alterspflege frei.

ZU24: Sehen Sie das auch so?

Stecher: Ja und noch mehr. Es unterstreicht die Bedeutung der Altenpflege als hoheitliche Aufgabe der Gemeinde, die somit direkt kontrolliert werden kann.

ZU24: Wie hoch schätzen Sie das finanzielle Risiko ein, falls die Gemeinde das Projekt Kleeblatt realisiert?

Stecher: Der Gemeinderat geht von einer schwarzen Null aus, bei optimaler Belegung. Das Risiko ist kalkulierbar, benötigt aber eine stetige Entwicklung des AZW, um qualitativ besser und finanziell effizienter zu werden.

ZU24: Dennoch favorisiert der Gemeinderat die Übertragung des Mietvertrages?

Stecher: Laut Gemeindegesetz muss der Gemeinderat bei einer Abstimmung in Varianten eine davon bevorzugen. Nach intensiven Diskussionen wurde der Wegfall des finanziellen Risikos gegenüber der politischen Bedeutung für die Alterspflege bevorzugt.

ZU24: Sie sehen das umgekehrt?

Stecher: Ja genau. Und ich meine, wahrzunehmen, dass das Volk das auch so will. Darum: Kommt zahlreich an die Gemeindeversammlung, damit ein klarer, breit getragener Entscheid entsteht!

Die Entscheidung der Gemeindeversammlung am 4. September wird massgeblich die Zukunft der Pflegewohngruppe Kleeblatt beeinflussen. Eine rege Teilnahme der Bürger ist daher entscheidend für einen klaren und breit abgestützten Beschluss.

mj