Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Fussball
11.07.2025

Die Schweiz dramatisch im Viertelfinal

Der Moment der Erlösung: Riola Xhemaili (2. v. l.) lässt sich für ihren Ausgleichtreffer feiern.
Der Moment der Erlösung: Riola Xhemaili (2. v. l.) lässt sich für ihren Ausgleichtreffer feiern. Bild: Keystone SDA
Die Schweizer Frauen-Auswahl schreibt Fussballgeschichte. Dank einem Ausgleich in der Nachspielzeit schafft sie gegen Finnland das 1:1 und steht erstmals in den EM-Viertelfinals.

Am Ende hielt es niemand mehr auf den Sitzen. Finnland führte nach 90 Minuten 1:0 - und wäre auf Kosten der Schweizerinnen in die Runde der letzten 8  eingezogen.

Xhemaili trifft ins Glück

Doch dann gelingt der eingewechselten Riola Xhemaili in der 92. Minute der Ausgleich. Die Vorarbeit hatte Géraldine Reuteler mit einer scharfen Hereingabe geleistet. Im Stade de Genève brechen alle Dämme. Die Schweizerinnen jubeln über einen historischen Sieg. Das ausverkaufte Stadion mit 26'388 Zuschauern scheint zu explodieren.

Finnland per Penalty

Dabei schien sich in der 79. Minute alles Unheil dieser Fussball-Welt über dem Heimteam zusammenzubrauen. Nach einem ärgerlichen Foul von Viola Calligaris zeigt die Schiedsrichterin auf den Penaltypunkt. Und diese Chance lässt sich Finnland nicht nehmen. Natalia Kuikka trifft zum 1:0. 

Doch letztlich erkämpfen sich die Schweizerinnen das Glück zurück - und schlagen Profit aus der Ausgangslage. Im Gegensatz zu den Finninnen genügte ihnen ein Unentschieden (dank der um einen Treffer besseren Tordifferenz) zum Weiterkommen.  

Schweizer Pressing

Doch man spürte es ab der ersten Ballberührung: Auf Zahlenspielerein wollte sich das Team von Trainerin Pia Sundhage nicht einlassen. Ähnlich wie im Startspiel gegen Norwegen startete es äusserst engagiert und setzte auf ein aggressives Pressing.

Entsprechend erarbeiteten sich die Schweizerinnen einige guten Torchancen: Calligaris (11.), Schertenleib und Beney (beide 15.) und die starke Reuteler (33.) waren dem ersten Treffer nah. 

Glanztat von Peng

Doch je länger die Partie dauerte, desto besser fanden die Finninnen zu ihrem Spiel – mit einem ersten Highlight kurz vor der Pause. Nach einer hohen Freistossflanke wehrte die Schweizer Keeperin Livia Peng in extremis. Es sollte der Ausganspunkt zu einem wundersamen Schweizer Happy-end werden.

Nun wohl gegen Spanien

Nun bleiben den Schweizerinnen einige Tage Zeit, ehe sie am kommenden Freitag in Bern im Viertelfinal zum ultimativen Härtetest antreten – wohl gegen die klar favorisierten Spanierinnen. Es scheint eine «Mission impossible». Aber genau dies sind die perfekten Gelegenheiten, um Fussballmärchen zu schreiben. Wie gegen Finnland in Genf.

Thomas Renggli