Besonders in der Westschweiz stösst der Entscheid auf Unverständnis. Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider sprach im Interview mit der «SonntagsZeitung» von einem «Affront» gegenüber der Romandie.
Sprachkompromiss
Die Jurassierin erinnerte an den Sprachenkompromiss von 2004, der es den Kantonen erlaubte, Englisch vor Französisch einzuführen. «Wenn nun Französisch in Zürich gar nicht mehr in der Primarschule unterrichtet wird, ist das ein Bruch des damaligen Versprechens», so Baume-Schneider.
Verbindliche Vorschriften
Die Bundesrätin kündigte an, das Thema im September in den Bundesrat zu bringen. Sollten sich die Kantone nicht auf eine gemeinsame Lösung einigen, könnte der Bund verbindliche Vorschriften erlassen.
Heikler Zeitpunkt
Der Entscheid kommt zu einem heiklen Zeitpunkt: Laut einer nationalen Studie scheitert rund die Hälfte der Schülerinnen und Schüler am Ende der Schulzeit an den Grundkompetenzen im Fach Französisch. Auch umgekehrt haben Jugendliche in der Romandie Mühe mit Deutsch.
Für Zürich bleibt die Frage brisant: Will der Kanton am eigenen Weg festhalten, riskiert er einen Konflikt mit dem Bund – und mit der Romandie.