Seit dem 26. August sucht das «Namensforum Tiefenlager Schweiz» einen passenden Namen für das geplante geologische Tiefenlager im Zürcher Unterland. Auf der Website 100.swiss können Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen einreichen. Die besten fünf Vorschläge sollen im Herbst zur öffentlichen Abstimmung stehen.
Offizielles Ziel des Wettbewerbs ist es, einen Namen zu finden, der Verantwortung ausdrückt und das Generationenprojekt symbolisch begleitet. Begleitet wird die Aktion von einer Fachjury – darunter Vertreter aus Verwaltung, Wissenschaft, Regionalkonferenzen und der Nagra.
Erste Kritik aus der Region
Der Zürcher Unterländer war das erste Medium, das den Wettbewerb kritisch beleuchtet hat. Dort wurden Zweifel geäussert, ob es sich bei der Namenssuche tatsächlich um echte Beteiligung handelt – oder eher um eine PR-Massnahme. Auch der Zeitpunkt der Aktion wird hinterfragt, da das Projekt noch nicht bewilligt ist und ein Referendum möglich scheint.
Kritische Stimmen aus Politik und Wissenschaft stellen zudem infrage, ob eine symbolische Aktion wie ein Namenswettbewerb geeignet ist, um Vertrauen in ein Projekt dieser Tragweite aufzubauen – oder ob dadurch nicht vielmehr die Risiken und Unsicherheiten verharmlost werden.
Beteiligung erwünscht – Wirkung offen
Die Initiatoren verweisen gegenüber dem Zürcher Unterländer auf die grosse Beteiligung und die vielen eingegangenen Vorschläge als Zeichen für ein breites Interesse. Auch ein KI-Tool zur Namensfindung wurde bereitgestellt.
Ob der Wettbewerb tatsächlich einen konstruktiven Dialog anstösst oder vor allem das Image des Projekts stärkt, bleibt offen. Entscheidend für die Zukunft des Tiefenlagers ist ohnehin ein anderer Termin: Der Bundesrat wird frühestens 2030 über die Rahmenbewilligung entscheiden