Am 28. September 2025 stimmt die Bevölkerung von Otelfingen über die Zukunft der Jugendarbeit Unteres Furttal (JUF) ab. Der Gemeinderat spricht sich klar für die Weiterführung im Rahmen eines neuen Zweckverbands aus – auch wenn die Rechnungsprüfungskommission (RPK) Bedenken anmeldet.
Die RPK kritisiert vor allem die Höhe der Finanzkompetenzen und die künftige Kostenentwicklung. Die Jugendarbeit selbst steht jedoch nicht zur Diskussion. Der Gemeinderat Otelfingen liefert nun in einer öffentlichen Stellungnahme die Begründung für seinen Kurs – und warnt eindringlich vor einem möglichen Scheitern der Vorlage.
Zweckverband als demokratische Lösung
Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden Boppelsen, Dänikon, Hüttikon und der Sekundarschule Unteres Furttal soll künftig in Form eines Zweckverbands organisiert werden. Ein einfaches Anschlussmodell kam für die Mehrheit der Beteiligten nicht infrage. Der Grund: Nur der Zweckverband garantiert laut Gemeinderat eine faire Mitsprache aller Gemeinden – trotz etwas höherer Verwaltungskosten.
Kontrollierte Finanzkompetenzen
Ein Streitpunkt bleibt die Finanzhoheit. Die geplante Kompetenzgrenze liegt bei 400'000 Franken. Laut Gemeinderat seien damit keine unkontrollierten Ausgaben möglich. Jeder Beschluss durchlaufe ein mehrstufiges Kontrollsystem und brauche das Okay von rund 25 Personen aus verschiedenen Gemeindegremien. Schon ein Anbieterwechsel würde ohne diese Kompetenzregelung eine Urnenabstimmung in allen Gemeinden nötig machen – mit hohen Kosten und bürokratischem Aufwand.
Höhere Kosten, aber bessere Qualität
Die Gemeinde Regensdorf, bisher operativer Träger der JUF, hat angekündigt, ihre Rolle unter den alten Konditionen nicht mehr fortzusetzen. Die Teamgrösse war mit nur zwei bis drei Personen zu klein, um Ausfälle abzufedern. Ein professioneller Anbieter werde höhere Kosten verursachen – erste Offerten liegen bereits vor. Doch für den Gemeinderat steht fest: Ohne Investition keine tragfähige Jugendarbeit.
Mehr als nur Freizeitraum
Jugendarbeit sei kein Luxus, sondern ein gesellschaftlicher Beitrag, betont der Gemeinderat. Sie schaffe Perspektiven, stärke soziale Kompetenzen und entlaste Familien wie Schulen. Projekte wie Midnightsports oder offene Treffs könnten präventiv wirken und junge Menschen in ihrer Entwicklung begleiten.
Ein Nein hätte gravierende Folgen
Lehnt die Bevölkerung den Zweckverband ab, müsste die Jugendarbeit ab Januar 2026 eingestellt werden – zumindest vorübergehend. Eine neue Lösung müsste erst gefunden und verhandelt werden. Der Gemeinderat warnt vor einem einjährigen Unterbruch mit langfristigen Schäden: „Unsicherheiten, fehlende Angebote und mögliche soziale Folgekosten wären die Folge.“