Am Flughafen Zürich beginnt die Zukunft des Fahrens: Die automatisierten Shuttlebusse, die seit März 2025 im Einsatz sind, sollen bald ohne Fahrerrollen im Fahrzeug auskommen. Stattdessen wird das Geschehen aus der Ferne überwacht – ein Schritt in Richtung vollautonomer Mobilität.
Seit Juni dürfen Mitarbeitende die Busse auf dem Flughafengelände nutzen. Noch sitzt zur Sicherheit eine Fahrerin oder ein Fahrer an Bord. Doch damit soll bald Schluss sein. Die nächste Entwicklungsstufe – Level 4 – ist bereits in Vorbereitung: Fahren ohne Personal im Fahrzeug, aber mit Fernüberwachung.
Im sogenannten Remote Cockpit, das derzeit im ZRH Innovation Hub entsteht, laufen künftig alle Fäden zusammen. Von dort aus behalten speziell geschulte Mitarbeitende die Fahrzeuge im Blick, greifen bei Bedarf ein oder unterstützen das System, wenn es auf ein Hindernis trifft.
Die Voraussetzungen dafür wurden in den letzten Monaten geschaffen: Aufbau der IT-Infrastruktur, hunderte Testfahrten, technische Abnahmen und intensive Schulungen. Auch die rechtlichen Grundlagen wurden integriert.
Erste Tests ohne Sicherheitsfahrer, aber noch ohne Fahrgäste, sind für Ende des Jahres geplant. Ziel ist es, die Technologie im Alltag zu erproben – auf dem geschützten Areal des Flughafens, aber unter realen Bedingungen.
Zürich könnte damit europaweit der erste Flughafen sein, an dem fahrerlose Shuttlebusse innerhalb des Flugbetriebs routinemässig verkehren.
Mit an Bord des Projekts sind neben der Flughafen Zürich AG auch die Krummen Kerzers AG und neu Swissport. Letztere stellt künftig nicht nur Sicherheitsfahrer, sondern auch Personal für die Fernüberwachung. Die Fahrtechnologie stammt vom chinesischen Unternehmen WeRide.
Das Projekt gilt als wegweisend für den sicheren Einsatz automatisierter Fahrzeuge in komplexen, sicherheitskritischen Umgebungen. Es schafft die Grundlage für den langfristigen Einsatz vollautonomer Mobilität im Flughafenbetrieb.