Der Bundesrat hat ein neues Konzept für die langfristige Entwicklung des Flughafens Zürich verabschiedet. Dieses sogenannte SIL-Objektblatt (Sachplan Infrastruktur Luftfahrt) legt fest, wie sich Betrieb und Ausbau des Flughafens in den kommenden Jahren entwickeln sollen.
Kritisch sieht der Zürcher Regierungsrat, dass für die Zeit nach 23 Uhr eine sehr hohe Zahl an Flugbewegungen eingeplant ist. Laut Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh widerspricht dies der Flughafenpolitik des Kantons. Sie fordert von Flughafenbetreiber, Flugsicherung und Fluggesellschaften, alles zu unternehmen, um die Nachtflüge deutlich zu reduzieren: «Die Bevölkerung verdient einen besseren Schutz vor Lärm.»
Positiv bewertet der Regierungsrat hingegen verschiedene Massnahmen, die den Betrieb stabilisieren sollen. Dazu gehören die Verlängerung der Pisten 28 und 32 sowie lärmoptimierte Abflugrouten. Diese Investitionen wurden 2024 von den Zürcher Stimmberechtigten klar gutgeheissen.
Kein Thema bleiben Südstarts geradeaus im Normalbetrieb – sie sollen nur bei besonderen Wettersituationen wie Bise oder Nebel ausnahmsweise möglich sein. Ebenfalls begrüsst wird die Erhöhung der Lärmgebühren. Airlines sollen dadurch einen Anreiz erhalten, Verspätungen zu vermeiden und die Belastung in der Nacht zu senken.
Damit zeigt sich: Während die Zürcher Regierung die geplanten Verbesserungen beim Betrieb unterstützt, bleibt die Frage der Nachtflüge ein Streitpunkt.