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Region Kloten
29.09.2025
29.09.2025 05:47 Uhr

Stadtratswahlen Kloten 2026: Parteien formieren sich nach Hubers Rückzug

Das Kandidaten-Karrussell beginnt sich zu drehen: v.l.n.r.: Richi Frischknecht, SVP neu; Roger Isler, bisher, FDP; Mark Weisskirchen, bisher, EVP Stadtpräsidentenkandidat; Diana Diaz, neu, Grüne; Kurt Hottiger, bisher, SVP, Stadtpräsidentenkandiat; Roman Walt, GLP neu; Christoph Fischbach, SP, bisher; Sandra Eberhard SVP neu
Das Kandidaten-Karrussell beginnt sich zu drehen: v.l.n.r.: Richi Frischknecht, SVP neu; Roger Isler, bisher, FDP; Mark Weisskirchen, bisher, EVP Stadtpräsidentenkandidat; Diana Diaz, neu, Grüne; Kurt Hottiger, bisher, SVP, Stadtpräsidentenkandiat; Roman Walt, GLP neu; Christoph Fischbach, SP, bisher; Sandra Eberhard SVP neu Bild: Parteien; pw
SVP mit Präsidiumskandidat Kurt Hottinger, FDP mit Roger Isler und Mitte mit Gaby Kuratli – breite Allianz von SP, GLP, Grünen und EVP fordert bürgerliche Mehrheit heraus

In Kloten stehen bewegte Stadtratswahlen bevor: Am 12. April 2026 werden unter anderem die neuen Stadträtinnen und Stadträte gewählt – und die Ausgangslage scheint konfrontativ und offen wie schon lange nicht mehr. Grund dafür ist der Rückzug von René Huber (SVP), der nach vielen Jahren nicht mehr für das Amt des Stadtpräsidenten kandidiert. Damit verliert Kloten eine langjährige Führungspersönlichkeit und die Wahlen erhalten zusätzliche Brisanz.

Fortschrittsallianz will Machtanteile ausbauen

Mit einem gemeinsamen Ticket ziehen SP, GLP, Grüne und EVP in die Wahl: Mark Wisskirchen (EVP) soll als Stadtpräsident antreten, flankiert von Christoph Fischbach (SP, bisher), Diana Diaz (Grüne, neu) und Roman Walt (GLP, neu). Die Allianz setzt auf Themen wie bezahlbarer Wohnraum, Mobilität, Klimaschutz und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Kritisch wird aber gefragt, ob dieses breite Bündnis mehr als ein Zweckbündnis ist – zu unterschiedlich erscheinen die politischen Kulturen von linker SP, ökologischer Grüner, liberaler GLP und linksliberal-wertkonservativer EVP.

"Fortschrittsallianz" v.l.n.r.: Christoph Firschbach, bisher SP, Mark Wisskirchen bisher und Kandidat für Stadtpräsidium, Ramon Walt, bisher GLP, Diana Diaz neu, Grüne Bild: z.V.g.

SVP will wieder den Stadtpräsidenten stellen

Die SVP Kloten tritt geschlossen mit einem Dreierticket an: Kurt Hottinger (bisher) kandidiert als Stadtpräsident, unterstützt von Sandra Eberhard und Richi Frischknecht. Die Partei betont damit ihre Kontinuität und beansprucht die Nachfolge Hubers für sich. Nach der Ära Huber wird es für Hottinger nicht einfach, aus Hubers langem Schatten zu treten und gleichzeitig neue Impulse zu setzen.

SVP Kandidaten mit scheidendem Stadtpräsident René Huber: v.l.n.r: Richi Frischknecht (neu), Kurt Hottiger bisher undals neuer Stadtpräsident, Sandra Eberhard (neu) Bild: SVP Kloten

FDP und Mitte setzen auf Stabilität

Die FDP Kloten stellt mit Roger Isler einen bisherigen Stadtrat, der für eine weitere Legislatur antritt. Er steht für liberale Wirtschafts- und Standortpolitik und hat seinen Schwerpunkt auf Klima, Mobilität und Raumplanung gelegt.

Auch die Mitte will mitreden: Gaby Kuratli tritt erneut an. Sie setzt ihre Schwerpunkte auf Sicherheit, Konsensfähigkeit, Familienpolitik und gesunde Finanzen. «Kloten liegt mir am Herzen, ich versuche mein Bestes zu geben, ohne jemandem etwas zu versprechen», sagt sie – ein Bekenntnis zur Politik des Machbaren.

v.l.n.r.: Gaby Kuratli, bisher, die Mitte; Roger Isler, bisher, FDP Bild: Stadt Kloten

Ein Wahlkampf voller Fragen

Schon lange war die Ausgangslage nicht mehr so spannend:

  • Wer tritt die Nachfolge des langjährigen Stadtpräsidenten René Huber an – Hottinger (SVP) oder Wisskirchen (EVP)?
  • Kann die Fortschrittsallianz ihre breite Basis in konkrete Mehrheiten ummünzen – oder zerfällt sie an ihren inneren Widersprüchen?
  • Wie stark können FDP und Mitte von der unübersichtlichen Grosswetterlage profitieren?

Die Stadtratswahlen 2026 in Kloten sind ein regio-politisches Schlüsselereignis: Mit Hubers Rückzug beginnt eine neue Zeitrechnung. Ob diese von einer breiten linken Allianz, einer konsolidierten SVP oder einer stabilen FDP oder einer gestärkten Mitte geprägt wird, entscheidet die Stimmbevölkerung im April  - der Wahlkampf wird schon jetzt mit grosser Spannung erwartet.

pw