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Region Bülach
30.09.2025
29.09.2025 09:30 Uhr

Bülach plant Steuererhöhung wegen hoher Investitionen

Bild: KI generiert
Das Budget 2026 weist einen leichten Überschuss aus. Wegen steigender Schulden will der Stadtrat den Steuerfuss von 96 auf 98 Prozent anheben.

Die Stadt Bülach verabschiedet das Budget 2026 mit einem knappen Ertragsüberschuss von knapp 68 000 Franken. Trotz stabiler Finanzen plant der Stadtrat eine Erhöhung des Steuerfusses um zwei Prozentpunkte – von 96 auf 98 Prozent. Grund dafür sind massiv steigende Investitionen, die zu einem markanten Anstieg der Verschuldung führen.

Investitionsschub trifft auf wachsende Bevölkerung

Die Infrastruktur der Stadt steht unter Druck: Seit 15 Jahren wächst die Bevölkerung rasant – bis Ende 2026 werden rund 25 200 Einwohnerinnen und Einwohner erwartet. Vor allem im Bildungsbereich steigt der Bedarf: Die Zahl der Kindergarten- und Primarschulkinder hat sich um über 800 erhöht.

Um dieser Entwicklung zu begegnen, investiert die Stadt weiter massiv. Für 2026 sind Investitionen von 79 Millionen Franken vorgesehen – das ist mehr als das Dreifache des bisherigen Jahresschnitts. Nach dem Abschluss laufender Grossprojekte wie Schulbauten und der neuen Fussgängerpasserelle liegt der Fokus nun auf dem Neubau des Sportzentrums Hirslen sowie der Entwicklung des Gebiets Erachfeld.

Steuerfussanpassung als Reaktion auf steigende Schulden

Die starke Investitionstätigkeit hat Folgen für die Verschuldung. Bis Ende 2026 wird ein Anstieg auf 162 Millionen Franken erwartet – 55 Millionen mehr als im laufenden Jahr. Damit überschreitet die Stadt eine definierte Schwelle, ab der laut städtischer Strategie eine Steuerfussanpassung angezeigt ist.

Die geplante Erhöhung um zwei Prozentpunkte soll rund 6,3 Millionen Franken Mehreinnahmen generieren, die vollständig in die finanzpolitische Reserve fliessen. Diese Reserve wird ausschliesslich für Investitionen eingesetzt. Der Stadtrat betont, dass die Steuererhöhung nicht zur Finanzierung des laufenden Betriebs, sondern zur Sicherung der Investitionsfähigkeit diene.

Positive Entwicklung bei Steuereinnahmen

Die Finanzlage der Stadt bleibt trotz hoher Investitionen stabil. Für 2026 wird mit einem Aufwand von rund 203 Millionen Franken und einem nahezu ausgeglichenen Ertrag gerechnet. Die Steuererträge steigen um 4,6 Millionen auf 77 Millionen Franken. Auch der kantonale Finanzausgleich entwickelt sich positiv: Bülach kann mit 36,8 Millionen Franken rechnen – ein Plus von 3,5 Millionen.

Parlament muss Steuererhöhung bewilligen

Die Entscheidung über die Steuerfussanpassung liegt beim Stadtparlament. Mit dem Budget verfolgt der Stadtrat weiterhin das Ziel eines verantwortungsvollen Schuldenmanagements und setzt auf langfristige Planung. Der vollständige Budgetbericht ist auf der Website der Stadt Bülach verfügbar.

mj