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Region Bülach
02.10.2025

Büüli Fäscht 2025: Begeisterung trotz Defizit

Bild: Marc Jäggi
80'000 Besucher feierten in Bülach ein sauberes und sicheres Fest. Doch die Bilanz zeigt: Qualität hat ihren Preis.

Das Büüli Fäscht 2025 hat in Bülach tausende Menschen begeistert. Rund 80'000 Besucherinnen und Besucher strömten Ende August an das Stadtfest, 134 Anbieter sorgten für ein breites Angebot. Die Stimmung war ausgelassen, die Rückmeldungen positiv: Sauberkeit, Sicherheit und Vielfalt wurden besonders gelobt. Doch die finanzielle Auswertung zeigt ein anderes Bild.

Das Organisationskomitee spricht von einem Fest, wie es die Stadt in dieser Form noch nie erlebt hat. Gleichzeitig macht der Abschlussbericht deutlich, dass die Kosten in wesentlichen Bereichen deutlich höher ausgefallen sind als im Rahmenkonzept der Stadt vorgegeben. Vor allem Sicherheit, Energie, Marketing und Entsorgung belasteten das Budget. Auch fehlende Einnahmen bei Unterhaltung und Parkplätzen wirkten sich negativ aus. Was auf der anderen Seite für das Verkehrskonzept spricht und für die Besuchenden, die das ÖV Angebot nutzten.

Unterm Strich stehen Mehreinnahmen bei Sponsoring (117'000 Franken) und Anbietern (54'000 Franken) einem Defizit gegenüber, das sich aus Mehrkosten gegenüber der Vorgabe aus dem Rahmenkonzept der Stadt zusammensetzt. Besonders ins Gewicht fielen die Ausgaben für Sicherheit (106'000 Franken), Energie (72'000 Franken) und Entsorgung (47'000 Franken). Die Differenz liegt am Schluss bei rund CHF 125'000.00 aufgrund von zusätzlichen Auflagen im Bereich Sicherheit, sowie der Energieversorgung und Entsorgung für den grossen Festperimeter.

Das Fazit des OK ist klar: Ein sauberes und sicheres Stadtfest hat seinen Preis. Die Organisatoren sehen in der detaillierten Auswertung jedoch eine wichtige Grundlage für die Zukunft. Erstmals liegen realistische Zahlen für ein Stadtfest in dieser Grössenordnung vor. Die gewonnenen Erkenntnisse zu Logistik, Sicherheit und Entsorgung sollen auch anderen städtischen Veranstaltungen zugutekommen. Entwicklungsziele sind definiert und machen Freude auf ein nächstes Stadtfest.

Ein nächste Büüli Fäscht ist für 2030 angedacht, das gleichzeitig ein 70-Jahr-Jubiläum markiert. Dafür möchte das OK bereits jetzt die Basis legen. Um die ungedeckten Mehrkosten auszugleichen, beantragt der Verein Büüli Fäscht einen Vorbezug von 100'000 Franken aus dem städtischen Beitrag sowie einen kantonalen Ausgleich von 25'000 Franken. Der Stadtrat signalisiert Bereitschaft, das Defizit mit einem Nachtragskredit auszugleichen – um das nächste Fest nicht mit Altlasten zu belasten.

Die Verantwortlichen ziehen trotz finanzieller Einbussen ein positives Fazit: Das Fest habe die Marke Bülach gestärkt und neue Standards gesetzt. Mit Blick auf 2030 soll die Planung frühzeitig und professionell angegangen werden – unter dem Motto einer seriösen Vorbereitung und mit dem Ziel, ein Jubiläumsfest auf die Beine zu stellen, das erneut die ganze Stadt bewegt.

 

mj