Ein Kommandant, der nie Karriere wollte – und doch zur prägenden Figur wurde: Nach 22 Jahren Dienst verabschiedet sich Patrick Schwitz von der Feuerwehr Niederglatt. Seine Kameraden danken ihm auf ganz besondere Weise – mit einem offenen Brief, der nicht nur die Fakten aufzählt, sondern ein Bild von echter Führungsqualität und Teamgeist zeichnet.
Vom Soldat zum Kommandanten – ohne Allüren
2003 trat Patrick Schwitz als Feuerwehrsoldat in Niederglatt ein. Nach einem kurzen Wechsel zur Stützpunktfeuerwehr Bülach kehrte er 2013 zurück – mit Berufserfahrung als Feuerwehrmann bei Schutz & Rettung Zürich im Gepäck. Schnell wurde klar: Sein Wissen ist wertvoll – und sein Einsatz unersetzlich.
Innerhalb weniger Jahre stieg er zum Kommandanten auf. Nicht, weil er es wollte – sondern weil er gebraucht wurde. „Er nahm jede Funktion mit Bodenständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und viel Fingerspitzengefühl an“, schreiben seine Kameraden.
4590 Stunden – freiwillig und unbezahlbar
Die Zahlen sprechen für sich: 154 Einsätze, über 300 Übungen, fast 800 Stunden allein für Trainings. Insgesamt 4590 dokumentierte Dienststunden, dazu viele weitere bei Kursen, Projekten, Sitzungen. Alles in der Freizeit. Alles aus Überzeugung.
„Ein Mann, auf den man sich verlassen kann“, heißt es im Brief. Ein Satz, der in der Feuerwehr mehr wiegt als jeder Dienstgrad.
Führung mit Herz und Klarheit
Patrick Schwitz war kein Kommandant, der von oben herab führte. Er setzte auf Kameradschaft, offene Kommunikation und Vertrauen. Starre Strukturen baute er ab, förderte Talente, plante vorausschauend – nicht nur im Einsatz, sondern auch in der Organisation.
Besonders wichtig war ihm die Nachwuchsarbeit. Seine Nachfolge hat er frühzeitig und sauber vorbereitet. Genau so, wie man es von ihm kennt: Strukturiert, klar, verantwortungsbewusst.
Ein Dank mit Gewicht
Am Ende des Briefs steht kein Pathos, sondern ehrliche Anerkennung: „Du hast uns geprägt, gefordert und gefördert. Es war uns eine Freude, mit dir zu arbeiten.“
Mit seinem Abschied geht in Niederglatt eine Ära zu Ende – doch seine Spuren bleiben. Und sein Team macht deutlich: Es wird in seinem Sinne weitermachen.