Wenn in Bülach der Samichlaus kommt, bleibt kein Herz unberührt. Am Sonntag erlebte die Altstadt ein besonderes Jubiläum: Der traditionsreiche Nikolaus-Umzug fand zum 60. Mal statt – ein Ereignis, das selbst abgebrühte Erwachsene zu Kindern machte.
Santo subito, St. Nikolaus Bülach!
Mit dabei: Tamburen, Treichler, Engel, Esel und eine eindrucksvolle Schar von Samichläusen und Schmutzlis. Der Umzug war ein Fest für alle Sinne – voller Klang, Licht und Wärme. Hunderte Ehrenamtliche sorgten dafür, dass sich Bülach für einen Nachmittag wie ein Weihnachtsmärchen anfühlte.
Und sie kamen nicht mit leeren Händen. Mit Lebkuchen, Mandarindli und einem feinen Gespür für magische Momente zauberten die Chläuse und Schmutzlis echte Weihnachtsfreude auf die Strassen. Ein kleines Mädchen, das freudig erzählte, es habe bereits eine Mandarine bekommen, wurde vom Schmutzli augenzwinkernd korrigiert: „Dann ist es jetzt Zeit für etwas Gesundes!“ – und bekam einen Lebkuchen in die Hand gedrückt.
Der Weihnachtsmarkt in Bülach ist ohnehin schon einer der stimmungsvollsten im Zürcher Unterland. Doch dieser Sonntag setzte emotional noch eins drauf. Wer hier dabei war, spürte: Die Adventszeit ist nicht einfach gestartet – sie wurde mit Herzblut gezündet.
Und das Schönste: Es geht weiter. Der Bülacher Samichlaus und seine Schmutzlis machen sich nun wieder auf Hausbesuche im ganzen Zürcher Unterland – liebevoll, persönlich, einzigartig. Wer den Chlaus lieber besuchen möchte, kann das am 6. und 7. Dezember in Bülach tun.
Neu läuft alles digital: Anmeldungen für Hausbesuche oder den Besuch beim Samichlaus gehen über die Website der St.-Nikolaus-Gesellschaft Bülach. Telefonzentrale war gestern – Chlausstube 2.0 ist heute.
Eines aber bleibt gleich: Der Zauber, den diese Freiwilligen Jahr für Jahr in die dunkle Jahreszeit bringen. Dafür kann man gar nicht genug danken. Santo subito.