Die Gemeindeversammlung von Berg am Irchel verlief weitgehend unspektakulär – bis zum Schluss. Wie die Schaffhauser Nachrichten berichten, sorgte ein Neuzuzüger aus dem Zürcher Unterland für eine Überraschung: Matthias Reetz, amtierender Gemeindepräsident von Regensberg, erklärte spontan, dass er für den Gemeinderat von Berg am Irchel kandidieren wolle.

Reetz ist im Frühling mit seiner Familie nach Berg am Irchel gezogen und bleibt noch bis Ende Juni Gemeindepräsident in Regensberg – mit Bewilligung des Bezirksrats. Für das Präsidium in Berg am Irchel will er nicht antreten, wie die Schaffhauser Nachrichten schreiben. Stattdessen will er seine politische Erfahrung als Gemeinderat einbringen. Für eine gültige Kandidatur muss er noch 15 Unterschriften sammeln. Die Nachfrist für weitere Wahlvorschläge läuft noch bis Freitag.

Bereits stehen vier Kandidaturen für die fünf Gemeinderatssitze fest – drei davon sind bisherige Mitglieder, eine stammt aus der Rechnungsprüfungskommission. Mit dem Schritt von Reetz dürfte das Kandidatenfeld nun komplettiert werden.

Zuvor hatten die 43 anwesenden Stimmberechtigten das Budget 2026 einstimmig gutgeheissen. Der Steuerfuss bleibt unverändert bei 33 Prozent. Wie die Schaffhauser Nachrichten berichten, verfügt Berg am Irchel über gesunde Finanzen und eine geringe Verschuldung. Für das kommende Jahr sind Investitionen von rund einer Million Franken geplant, darunter 540’000 Franken für die Sanierung der Brunnenrainstrasse. Die Stimmberechtigten bewilligten diesen Kredit ebenfalls.

Zudem wird der Wasserpreis leicht angehoben, da sich die Wasser- und Abwasserrechnungen nicht mehr ausgleichen. Die Gebühren waren im Jahr 2018 stark gesenkt worden. Eine Erhöhung sei nun unumgänglich, so die Begründung an der Versammlung.

Die Versammlung war gemäss Schaffhauser Nachrichten nach knapp einer Stunde beendet – und der politische Abend durch die Ankündigung des Neuzuzügers doch noch belebt.