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20.02.2024
20.02.2024 11:13 Uhr

FDP Kandidat verschwand im hintersten Winkel

Bild: Winkel - Wikipedia, Gemeindehaus
Die Dorfziitig von Winkel entschuldigt sich für Faux pas. Gemeinderat-Kandidat Willy Wismer erschien erst auf Seite 60.

Eine Dorfposse im Vorfeld zur Ersatzwahl in den Gemeinderat in Winkel




Am 3. März findet unter anderen die Abstimmung zur Pistenverlängerung am Flughafen Zürich-Kloten und der Entscheid betreffend der Initiative für eine 13. AHV-Monatsrente statt. Im beschaulichen Winkel ist mit der Ersatzwahl für den frei gewordenen Sitz für die Legislatur 2022 bis 2026 (Reto Huber, SVP ist wegen einer unheilbaren Krankheit zurückgetreten) für zusätzliche Brisanz gesorgt.




Für den freien Sitz in der Exekutive der steuergünstigen und politisch bürgerlich geprägten Gemeinde, nahe am Flughafen und an bevorzugter Südlage bewerben sich vier (!) Kandidaten: Von der FDP Willy Wismer, von der Mitte Martin Hoof, von der SVP Roger van Euw und von der SP Lejla Salihu. Bis dato entwickelte sich ein unüblich lebendiger Wahlkampf, gab es in Winkel doch seit Jahren keine solch spannende Konstellation mit so vielen Kandidatinnen/Kandidaten für einen Sitz im Gemeinderat. In der Dorfbevölkerung runzelte man ob der Tatsache die Stirn, dass neben dem SVP-Kandidat ein FDP Mitglied in die Wahl einstieg, auf der anderen Seite der SVP Mann der RPK angehört, und somit eine weitere kostspielige Ersatzwahl für eben diese RPK anstehen würde. Aber - alles in allem gehört das zur Politik.




Wie in Winkel üblich werden die Kandidaten und Kandidatinnen vor der Wahl in der "Dorfziitig" porträtiert, bzw. dürfen sich der Bevölkerung vorstellen. Verwundert rieb sich wohl der FDP Mann Wismer und seine Parteikolleginnen und Parteikollegen ihre Augen, als sie sich am 31.1.2024 das backwarme Dorfblatt zu Gemüte führten. Die Seite 13 ziert das Porträt von Van Euw, SVP und der 14. Seite entnimmt man die persönlichen Zeilen und das Konterfei der SP-Kandidatin Salihu. Die Seite 16 zeigt die Worte des selbst ernannten "Brückenbauer" und den sympathisch lächelnden Martin Hoof von der Mitte.  Auf der Seite 16 - folgt nicht etwa die Präsentation des FDP-Kandidaten und Fahrlehrer Willy Wismer, sondern die Daten für den Kehrichtabfuhr&Sperrgut, die Kartonsammlung und den Hinweis, man solle doch bitte den Abfallsack nicht schon am Abend vor dem Entsorgungstermin vor das Haus stellen, damit der Fuchs seine helle Freude hat. Hell begeistert ist Willy Wismer wohl kaum, denn das Porträt des FDP-Mitgliedes erscheint auf Seite 60 - in den Niederungen der letzen "Dorfziitig"-Seiten, zwischen Werbung ebenfalls komisch platzierten Partei-Beitägen.

o.r.: Roger van Euw- SVP, o.l.: Willy Wismer- FDP, u.r. Marin Hoof- die Mitte, u.l.: Leila Salihu - SP Bild: Dorfziitig Winkel

Zwar entschuldigen sich die Macher der "Dorfziitig" online noch am Erscheinungstag, am 31. Januar 2024 für Ihren Faux pas und liessen einen Flyer in die Haushalte verteilen, aber der Kessel war und ist geflickt.

Auf Nachfrage von zueriunterland24.ch erklärte Willy Wismer, dass die Platzierung sicher sehr unglücklich für Ihn gelaufen sei, aber ganz Politiker liess er wissen: "wo gearbeitet wird, da passieren auch Fehler", weiter stellte er fest: "bei vier Kandidaten gehe ich von einem zweiten Wahlgang aus, dann wird die Kommunikation nochmals einen ganz anderen Stellenwert einnehmen“.

Wie und was die Platzierung des Portraits von Wismer in der „Dorfziitig“ für die Wahl bedeutet, werden wir wohl nie genau erfahren - aber ärgerlich ist der unverständliche Fehler für sein Engagement, wie auch für die Parteien der Mitte und SP (mit den sonderbaren platzierten Parteibeiträge) allemal.

pw