Dielsdorf setzt auf Fernwärme. Sie ist sicher, ökologisch und auch preislich sehr konkurrenzfähig. Die Wärme soll von drei grossen Datencenter des ICT-Unternehmens Green kommen. Diese produzieren im Betrieb viel Abwärme – die ideale Energiequelle für einen Energieverbund. Dazu wird der Abwärme mithilfe von Wärmetauschern die Energie entzogen. Anschliessend sorgen Wärmepumpen dafür, dass die Fernwärme die zum Heizen benötigte Temperatur erreicht. In Form von heissem Wasser zirkuliert die Heizenergie im Fernwärmenetz. So erhalten die angeschlossenen Gebäude CO2-neutrale Energie zum Heizen und fürs Warmwasser.
Aber: Damit sich der Aufwand lohnt, ein Quartier an die Fernwärme anzuschliessen, braucht es möglichst viele Anschluss-Willige. Der Dielsdorfer Gemeindepräsident Andreas Denz schickt via Mitteilungsblatt einen deutlichen Appell an die Bevölkerung. Es spiele eine wesentliche Rolle, wie viele Dielsdorfer Liegenschaftseigentümerinnen und -eigentümer sich bis Ende Juni für einen Anschluss entscheiden. Denn es würden nur diejenigen Quartiere mit den Leitungen des Energieverbunds erschlossen, wo auch die Nachfrage genügend gross sei.
Das der Dielsdorfer Fernwärmeverbund wegen zu geringer Nachfrage scheitern könnte ist unwahrscheindlich. Zwar hat die Gemeinde auf Anfrage von zu24.ch keine genauen Informationen über das Interesse der Dielsdorfer Hausbesitzer: "Die Energie 360 hat den Wärmeverbund als privater Betreiber aufgebaut. Die Gemeinde verfügt leider nicht über genaue Zahlen und oder eine Übersicht über die abgeschlossenen Verträge bzw. die Konditionen, zu welchen die Verträge abgeschlossen werden." Trotzdem ist gemäss Gemeinde klar: "Nach Wissensstand der Gemeinde wurde der Investitionsentscheid gefällt und der Wärmeverbund wird sicher gebaut."
Gemäss Energie 360° können Wärmelieferungen bereits im 2025 erfolgen.