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Kanton Zürich
15.03.2024
15.03.2024 08:43 Uhr

"...Durchgeknallte Gesellschaft..." - Zürcher Justizdirektorin Fehr fordert mehr Gewaltprävention

Die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr verspricht sich von mehr Investitionen in die Sozial- und Jugendarbeit von Gemeinden einen grossen Effekt bei der Jugendgewalt. (Archivbild)
Die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr verspricht sich von mehr Investitionen in die Sozial- und Jugendarbeit von Gemeinden einen grossen Effekt bei der Jugendgewalt. (Archivbild) Bild: handelszeitung.ch
Die Zürcher Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) hat sich für eine verstärkte Prävention von Jugendgewalt ausgesprochen. "Das ist in unserer komplexen, schnellen, durchgeknallten Gesellschaft einfach nötig", sagte Fehr in einem Interview.

Kantonsrätin Jacqueline Fehr: Gemeinden sollten statt Steuern zu sparen, in die Gewaltprävention investieren.


Häufig würde die Jugend- und Sozialarbeit nicht konsequent genug umgesetzt. Die Pensen seien zu klein. "Dabei hätten die Gemeinden das Geld", sagte die SP-Politikerin in einem Interview mit dem Tages-Anzeiger vom Freitag, 15.3.24. Wenn Gemeinden ein wenig ihres Überschusses in diesen Bereich investieren würden, wäre schon ein grosser Effekt möglich.


Das Interview fand aufgrund des Attentats auf einen Zürcher jüdisch-orthodoxen Glaubens statt. Dabei wird klar, dass die politischen Fronten im Kantonsrat, wie man mit diesem Attentat eines 15 Jährigen umgehen soll, verhärtet sind. Fehr plädiert für Prävention, Aufklärung und Meditation. Viele Politiker fordern aber auf der anderen Seite, dass das Jugendstrafrecht verschärft werden müsste. Selbst Fehrs Parteikollege Daniel Jositsch aber auch die SVP Nationalrätin Nina Fehr Dusel wollen eine härtere Gangart gegenüber jugendlichen Täter. Fehr im Interview mit dem Tages Anzeiger will aber von reflexartigen Anpassungen des Jugendstrafrechts nichts wissen. Es gebe Ihres Wissens keinen Hinweis darauf, dass ein härteres Jugendstrafrecht Täter von ihren Vorhaben abhalten könne. Auch von Kantonsrat Mario Fehrs Forderung einer Ausschaffung nach Tunesien inkl. Entzug des Schweizer Passes hält sie konsequenterweise nichts.


Schlussendlich fordert Fehr die Gemeinden auf, anstatt Steuern zu senken, das vorhandene Geld in die Gewaltprävention zu investieren. Das ganze Interview kann im Tages Anzeiger (Abo-Version) gelesen werden.

Keystone-SDA