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22.03.2024

Gemischte Gefühle vor dem Saisonstart auf dem «Züri-Rhy»

Bild: SZR
Am Sonntag startet die Schifffahrtsgesellschaft Züri-Rhy in die Saison 2024. Es herrschen Vorfreude und Existenzängste.

"Am meisten freuen wir uns darauf, endlich wieder loslegen zu können und unsere Gäste persönlich zu treffen", sagt Madeleine Frigerio und blickt vom Bootshaus Tössegg flussabwärts Richtung Eglisau.

Ab Sonntag verkehrt die Flotte wieder auf dem Hochrhein und transportiert Erholungshungrige entlang einer spektakulären Uferlandschaft. Immer von Palmsonntag bis Mitte Oktober zirkeln die Kapitäne der SZR die MS Rhystern, die MS Rhenus oder die kleineren Boote, MS Hecht, MS Flipper oder MS Neptun zwischen Eglisau – Tössegg – Rüdlingen – Ellikon hin und her. Als grösstes, nicht von Bund oder Kanton subventioniertes Unternehmen, notabene. 

Bild: SZR

Seit 1952 betreibt die Familie Frigerio auf dem Hochrhein professionelle Kursschifffahrt. 1998 wurde die Schifffahrtsgesellschaft Züri-Rhy AG gegründet und mit Heinz Frigerio als Geschäftsführer in die Zukunft „gesteuert“. Die Seele und der Motor des Unternehmens ist zweifelsfrei Madeleine Frigerio. Seit 1998 holt sie jedes Jahr neue Ideen an Bord und sorgt mit viel Leidenschaft dafür, dass der Besuch auf dem Rhein zum unvergesslichen Erlebnis wird.

"Auch in der neuen Saison haben wir viele aufregende Angebote für unsere Gäste kreiert", strahlt Madeleine Frigerio und beginnt aufzuzählen. "BBQ und Kanu-Tour in Kooperation mit dem Sportegge Alder und dem Gasthof Hirschen. Dann gibt es Comedy an Bord mit dem witzigen Sommelier Alcomedian in Zusammenarbeit mit den Weingütern Bechtel und Schwarz. Wir organisieren ein Krimi Dinner und immer am Donnerstag gibt es unsere Afterwork-Bar auf der MS Rhystern im Heimathafen Tössegg."

Die Energie von Madeleine Frigerio und ihrer Crew ist bewundernswert, die Begeisterung ansteckend. Und doch drängen sich auch grosse Sorgen in den Enthusiasmus. "Uns bereitet aktuell Sorgen, dass wir nach Erlass der Schutzverordnung am Heimathafen erhebliche Einschränkungen erfahren, die sogar den Fortbestand der Kursschifffahrt gefährden könnten", sagt Frigerio. Sie will kämpfen, aber: "Leider haben wir bisher noch keine Rückmeldung von der Baudirektion oder dem Amt für Landschaft und Natur erhalten." Bis Ende März müsste das Schreiben im Briefkasten liegen. Betroffen von der Schutzverordnung sind die Landungsanlagen und das Bootshaus, das seit 1987 besteht. Die Schifffahrtsgesellschaft Züri-Rhy hofft auf positive Entwicklungen. Unterstützt werden sie von Persönlichkeiten aus der Politik aber auch vom Verein Pro Züri-Rhy. Dieser setzt sich aktiv für den Erhalt und die Förderung der Schifffahrt auf dem Rhein ein.  

Vorwärts geht es hingegen bei der Planung der längst fälligen Schiffsanlagestelle beim Naturzentrum Thurauen. Dank dem Engagement der Gemeinde Flaach, des Fördervereins und drei weiteren Gemeinden im Weinland, scheint man bei diesem Dossier einen Schritt weiterzukommen. Marianne Frigerio auf jedenfall bleibt dran. Und wir auch. 

Ahoi.

 

Bild: SZR
mj