Der Eglisauer Vivi Kola Unternehmer Christian Forrer und seine Teams haben mit viel Gespür für den Zeitgeist und mit unerschöpflicher Kreativität, auf einem Stück Beton am Ufer des Rheins einen Garten Eden gezaubert. Eglisau wurde dank der Vivi Kola Bar über mehr als eine Dekade die Plage de Pampelonne des Unterlandes.
Nun ist dieser Fleck Paradies seit Samstag Geschichte. Zu gerne hätte das zu24-Team ein letztes Mal mit einem Stück Brot eine Acht ins Moitié - Moitié gemalen, aber - selbstverständlich - der Abend des Abschieds war längst restlos ausgebucht.
Dankbar für jeden Sommer-Drink und jeden Winterabend schicken wir im Namen der Unterländer Genussmenschen einen leisen Gruss an die Pioniere des Eglisauer Dolce Far Niente:
Christian Forrer, Stefan Forrer und Marcio Neto - Danke. Wirklich danke.
Zum Abschied und zum besseren Verständnis, gibt es hier nochmal Auszüge aus dem zu24-Interview vom 6. Februar 2024 mit Christian Forrer, CEO des ViCOLLECTIVE (Vivi Kola und ViCAFE Rösterei)
ZU24: Warum macht die Vivi Kola Bar am Rhein zu?
Christian Forrer: Wir haben die Bar seit 10 Jahren betrieben, immer wissend, dass eines Tages der grosse Umbau der Krone kommt. Deswegen wurde auch seit Jahren nichts investiert in die Bar. Die Toilettenanlagen und der Zustand des Pavillions war dementsprechend. Seit jeher hatte unser Betrieb mit dem Lager über der Strasse in der Kronengarage und in einem Keller einen temporären Charakter und war umständlich.
ZU24: Der Umbau der Krone hat begonnen, das Gebäude der ehemaligen Metzgerei Alder wurde gar abgerissen. Aber die Bar am Rhein ist davon nicht betoffen.
Christian Forrer: Die Bauherrschaft hat sich gewünscht, dass der Betrieb weitergeführt wird. Sie hat sich dafür eingesetzt und hätte alternative Lagerräume wie Container und benachbarte Garagen organisiert. Sie kam uns also durchaus entgegen. Natürlich wären diese Anlagen mit Kosten verbunden gewesen und der sowieso schon umständliche Betrieb wäre noch temporärer und mühsamer geworden. Die Personalkosten der Vivi Kola Bar waren schon immer relativ hoch und wären durch die Umstellungen noch getiegen. Zudem glaube ich, dass sich weniger Besucher als bisher an diesem traumhaften Ort hätten aufhalten wollen, wenn unmittelbar dahinter eine Riesenbaustelle klafft.
ZU24: Christian Forrer, Ihr Unternehmen ist stark gewachsen und erfolgreich. Die Kaffeefenster von ViCAFE an attraktiver Lage in Zürich sind ein Renner. Wurde die Vivi Kola Bar am Rhein von Eglisau nicht einfach unwichtig?
Christian Forrer: Das kann ich klar verneinen. Der Entscheid hatte nichts mit den Cafés in Züri zu tun. Ausserdem darf man nicht vergessen, dass wir weiterhin und trotz Baustelle in der Untergass das ViCAFE offen halten. Der Standort Eglisau ist mir persönlich sehr wichtig, dort sind die Wurzeln unserer Unternhemung und auch unser Firmendomizil. Auch die Abfüllanlage und Logistik von Vivi Kola mit seinen rund 7 Vollzeitarbeitsplätzen an der Rheinsfelderstrasse bleiben im Ort.