Hartl vergleicht die Verkehrsdiskussion um Eglisau mit Sisyphos aus der griechischen Mythologie. Dieser wird bestraft, indem er einen schweren Stein eine steile Anhöhe hinaufrollen muss. Kurz vor dem Ziel entgleitet ihm der Stein, und Sisyphos muss wieder bei null anfangen. Eine Erlösung ist nicht in Sicht, zu heftig hatte Sisyphos das Vertrauen der Götter missbraucht. Anders die Eglisauerinnen und Eglisauer. Sie hätten den Zorn "von oben" nicht auf sich gezogen und trotzdem blieben die bisherigen, jahrzehntelangen Bemühungen, die Umfahrung zu realisieren, erfolglos.
Strassenbauprojekte würden immer kontrovers diskutiert und hätten vor dem Stimmvolk oft einen schweren Stand, vor allem wenn es um neue Strassen ginge, schreibt Rolf Hartl in seinem Statement. Aus Sicht des Vereins Umfahrung Eglisau (VUE) habe das heute vorliegende Projekt, anders als früher, die besten Aussichten, den politischen (und rechtlichen) Prozess erfolgreich zu bestehen, mein Hartl weiter. Er ist sich sicher, weil:
- die Linienführung und vor allem die Untertunnelung der Zufahrten zur Brücke die Belastung der Bevölkerung und der Umwelt auf ein Minimum reduzieren und weil die Umfahrung allgemein das Siedlungsgebiet kaum berührt
- die Umfahrung die Verkehrskapazität auf der Rheinachse nicht erhöht und gleichzeitig die Staus beseitigt
- die neue Rheinbrücke gestalterisch elegant ist und zusammen mit den beiden bestehenden Brücken zu einer Architektur-Ikone werden wird,
das Städtchen und die Eglisauer Quartiere verkehrsberuhigt und so aufgewertet werden, und zu guter Letzt die erwarteten Kosten von ca. Fr. 300 Mio. in Anbetracht der Komplexität des Projekts verhältnismässig und tragbar erscheinen.
Für Anfang 2025 ist vorgesehen, dass der Regierungsrat dem Kantonsrat den Objekt-Kreditantrag, verbunden mit der Revision des Richtplaneintrags für die neue Linienführung, unterbreitet. Dann beginnt die politisch heisse Phase. Der Präsident des Vereins Umfahrung Eglisau, Rolf Hartl fordert die Eglisauer Bevölkerung auf dafür zu sorgen, dass die Umfahrung endlich Realität wird. "Und wir definitiv nicht Sisyphos’ Schicksal teilen müssen."