An der Gemeindeversammlung vom 14. März 2024 haben die Stimmberechtigten den Antrag des Gemeinderats zurückgewiesen, der vom Kredit für die Miete und den Betrieb einer Pflegewohngruppe in der Mehrgenerationensiedlung Kleeblatt zurücktreten und den Mietvertrag einem externen Anbieter übergeben wollte. Sie beauftragte den Gemeinderat damit, Alternativen zur Weitergabe des Mietvertrags zu prüfen und das Geschäft an der nächsten Gemeindeversammlung zur Abstimmung vorzulegen.
Drei Varianten werden nun geprüft. Variante «Selbst realisieren», Variante «Übertragung des Mietvertrags» und Variante «Zusammenarbeit mit einem Drittanbieter». Kontrovers diskutiert wird, dass der Gemeinderat nicht an der Gemeindeversammlung vom 12. Juni über das Geschäft entscheiden lassen will, sondern erst an jener vom 4. September. Das würde bedeuten: Im Neubau Kleeblatt kommt es zu einem teuren Leerstand. Ob der Gemeinderat nicht schneller vorwärts machen kann oder ob er nicht schneller vorwärts machen will, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Die interparteiliche Konferenz Eglisau (IPK) setzt betont auf Deeskalation. Sie will Ruhe in die aufgeheizte Debatte der letzten Wochen bringen. IPK-Chef Klaus Vogel von der GLP Eglisau sagt dazu gegenüber zu24.ch: "Der Lead im politischen Prozesses liegt bei der Gemeinde; wir mischen uns da möglichst nicht ein und bleiben auf konstruktivem Kurs. Die IPK hat angeboten, in der Steuergruppe mitzuwirken." Der Unterton bleibt allerdings zu Recht fordernd. "Die IPK legt vor allem Wert darauf, dass die verschiedenen Varianten jetzt wirklich ergebnisoffen geprüft werden."
Da für die interparteiliche Konferenz Leerstände in der Pflegewohngruppe Kleeblatt keine Option sind, ist der Gemeinderat nun gefordert. Am 8. Mai gibt es eine Art Kick off-Meeting mit der Gemeinde. Dort dürfte auch der zeitliche Fahrplan gemeinsam definiert werden. Bis dahin bleiben die Eglisauer Parteien aber nicht untätig. IPK-Präsident Klaus Vogel zu zu24.ch: "Nicht zuletzt angesichts jüngster Entwicklungen bei den Varianten/Vorschlägen von Oase und Spitex will sich die IPK unabhängig ein Bild verschaffen, direkt bei der Quelle, und hat deshalb die beiden möglichen Partner der Gemeinde zu Hearings eingeladen. Diese werden heute in einer Woche stattfinden."