Der Rümlanger Gemeinderat Thomas Huber platzt fast vor Stolz! "Seine" Jugend hat Unglaubliches erreicht und er durfte sie begleiten und unterstützen. Heute Mittag wurde der Pumptrack Rümlang feierlich eröffnet. Ein Projekt das im August 2021 mit 93 Unterschriften, die von Jugendlichen im Schulhaus für einen Skaterpark gesammelt und dem Gemeinderat übergeben wurden. Dieser hat das Anliegen gewürdigt und in enger Zusammenarbeit mit den Initianten vorwärts getrieben. Von der Projektierung, über den politischen Prozess, die Finanzierung bis zur Realisierung.
Zueriunterland24.ch hat mit dem zuständigen Gemeinderat für Sport und Jugendarbeit, Thomas Huber, gesprochen.
zu24: Thomas Huber, was waren die grössten Herausforderungen beim Projekt?
Thomas Huber: Ganz grosse politische Herausforderungen waren sicherlich nicht vorhanden, da das Projekt sowohl im Gemeinderat als auch in der Bevölkerung sehr grossen Anklang gefunden hatte. Es ging hier mehr darum, den Jugendlichen auch den politischen Ablauf zu zeigen und dass eine Gemeinde, bzw. ein Gemeinderat nicht einfach etwas bauen oder erstellen kann. Ich denke dies ist gut gelungen. Einzig das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wir wollten im Herbst 23 bereits fertig werden. Durch einen Kälteeinbruch musste jedoch das Asphaltieren, verschoben werden und wir konnten die Arbeiten erst im April beenden.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen erlebt?
Sehr konstruktiv. Initiiert wurde das ganze Projekt von einem Mädchen, welches dann auch die fast 100 Unterschriften auf dem Pausenplatz der Schule gesammelt hatte. Als wir sie dann angefragt hatten, konnte sie mit weiteren „Gspändli“ auch gleich die kleine Projektgruppe zusammenstellen. Von der Mittelstufe und Sek war das dann ein gut durchmischtes Team von Mädchen und Buben mit verschiedenen Wünschen und Ideen. Diese wurden dann mit dem Pumptrack Bauer zusammen erarbeitet. Natürlich mussten auch Wünsche gestrichen oder verkleinert werden, aber immer im Dialog und gegenseitigem Verständnis. Was ich echt cool fand, war die Mitarbeit der Jugendarbeit und die Motivation der Jungen Menschen auch das Geld zusammen zu bringen. Am Dorffest wurde auf eine tolle, sympathische Art Geld gesammelt und die Sponsoren an Bord geholt. Durch diese Partizipationsarbeit konnten wir für das Projekt auch noch einen Förderpreis gewinnen, was uns zusätzliche Einnahmen brachte.
Nun geht das Projekt in den "Betrieb" über. Was ist das für ein Gefühl?
Eigentlich haben wir den Track schon vor einem Monat still und leise geöffnet, wir wollten ihn an diesen schönen Tagen nicht "künstlich" geschlossen halten. Vom ersten Tag an war schon reger Betrieb, ohne dass wir gross Werbung gemacht hätten. So etwas spricht sich schnell rum. Während der Gewerbeausstellung Ende April war sehr viel los, die Kids hatten Spass und die Eltern konnten in Ruhe die Ausstellung und Festwirtschaft geniessen. Ich bekomme viel positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Übrigens sprechen wir jetzt immer von den Kindern und Jugendlichen. Aber ich habe auch bereits einige ältere Semester gesehen, auch solche in meinem Alter. Die „alten“ Skater aus den 80ern scheinen hier auch durchaus motiviert zu werden. Finde ich ebenfalls super. .
Wie sorgen Sie nun dafür, dass der Pumptrack-Park eine gute Sache bleibt und nicht plötzlich zum „Hängerort“ mit Lärmbelästigung verkommt?
Einerseits wollen wir die Infrastruktur noch etwas verbessern. Bänkli für die Eltern, allenfalls noch einen Brunnen oder Wasseranschluss für den Durst im Sommer. Mit dem Tennisplatz, Sporthalle, Hallenbad und der vom Tennisclub vermutlich bald gebauten Paddel Anlage, haben wir dann eine coole Sportregion. Eventuell können dann auch Synergien genutzt werden.
Lärmbelestigung ist von Standort her eher unproblematisch, da mit den erwähnten Anlagen der Pumptrack eher etwas versteckt und lärmtechnisch abgegrenzt ist. Da keine Lichtanlage besteht, wird wohl auch zeitlich der Spiellärm begrenzt sein. Wie Sie sagen, gibt der versteckte Standort aber natürlich auch Potential für einen „Hängerort“, ich bin aber auch der Meinung dass wir das den Jugendlichen auch zugestehen sollen. Solange der Abfall in der vorhandenen Tonne entsorgt wird und keine illegalen Aktionen passieren,
sollen die jungen Menschen auch einen Freiraum für sich haben. Aber natürlich wird die Polizei und die Jugendarbeit auch zusätzlich Support leisten.