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19.05.2024

Das Ende der Spitex Opfikon

Bild: Gemeine Opfikon
Die Vereinsmitglieder haben beschlossen, den Spitexverein per Ende Jahr aufzulösen. Die Organisation soll dem Alterszentrum Gibeleich angegliedert werden.

Am vergangenen Montag fand die Auflösung des Spitexvereins Opfikon statt, ein Ereignis, das normalerweise nicht mit Freude verbunden ist. Dieses Mal jedoch sorgte der Komiker Michel Gammenthaler mit seinen Geschichten und Zaubertricks für eine heitere Stimmung, obwohl seine Aufheiterung gar nicht notwendig war. Denn das Ende des Vereins wurde gut vorbereitet und von allen Anwesenden als notwendig und sinnvoll erachtet, wie der Stadt Anzeiger Opfikon schreibt. 

Die Dienstleistungen des Spitexvereins – medizinische Pflege zu Hause – werden weiterhin angeboten. Aufgrund der steigenden Nachfrage, bedingt durch eine alternde Bevölkerung und dem Prinzip "ambulant vor stationär", wird der Betrieb nahtlos fortgeführt. Die 33 angestellten Pflegefachkräfte arbeiten künftig unter der Leitung des Alterszentrums Gibeleich statt des bisherigen Vereinsvorstands. Die Freiwilligen des Vereins hatten die steigende Arbeitslast nicht mehr bewältigen können, weshalb die professionelle Pflegedienstleisterin Gibeleich, die über Fachpersonal verfügt, die Aufgaben übernimmt.

Für die Patienten ändert sich nichts, und auch für die Mitarbeiter bleibt alles weitgehend gleich: Sie erhalten neue Arbeitsverträge zu denselben Konditionen. Einige der Pflegekräfte waren zuvor bereits im Alterszentrum Gibeleich tätig und wechselten bewusst in die ambulante Pflege. Sie können weiterhin in ihrem bevorzugten Bereich arbeiten. Das Integrationsprojekt wird von Jürg Brändli geleitet, einem erfahrenen Berater für öffentliche Verwaltungen im Gesundheitswesen, der bereits mehrere Spitex-Organisationen fusioniert hat. Nun können die Detailfragen geklärt werden, nachdem die "Handbremse gelöst" ist.

Ein zentraler Grund für die Eingliederung des Spitexvereins ist die bevorstehende Pensionierung von Betriebsleiterin Margrit Hirt im nächsten Jahr. Sie hat die anspruchsvolle Aufgabe der Einsatzplanung und Organisation der Pflege in den letzten Jahren erfolgreich gemeistert. Ihr Nachfolger wird ebenfalls sicherstellen, dass Patienten, die oft kurz vor Feiertagen und mit unzureichender Medikation aus Krankenhäusern entlassen werden, weiterhin umfassend betreut werden.

Der zuständige Stadtrat Jörg Mäder (NIO@GLP) begrüßte und dankte zahlreichen ehemaligen und verdienten Vereinsmitgliedern. Er präsentierte die voraussichtlich letzte Vereinsrechnung, die mit einem Ertrag von knapp 2,7 Millionen und einem Aufwand von gut 2,4 Millionen Franken leicht über dem Vorjahr liegt. Ein Rechtsanwalt wird in den kommenden Monaten klären, was mit dem Vereinsvermögen geschehen soll. Mäder betonte, dass die Auflösung nichts mit der Qualität der Arbeit zu tun habe, sondern mit den veränderten Anforderungen. Präsidentin Isabella Frey verkündete daraufhin das einstimmige Ja der Mitglieder zur Auflösung des Spitexvereins per Ende dieses Jahres.

Nach dem positiven Votum der Generalversammlung steht noch die Entscheidung des Gemeinderates aus. Dieser muss der Änderung der bestehenden Verordnung zustimmen, da jede Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist, Spitex-Leistungen anzubieten. Mäder hofft, dass die Geschäftsprüfungskommission dies spätestens kurz nach den Sommerferien empfehlen wird, damit genügend Zeit für die neuen Arbeitsverträge bleibt.

 

mj