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Region Bülach
23.05.2024
23.05.2024 07:07 Uhr

Eglisau meiden?

Die Rheinbrücke Eglisau
Die Rheinbrücke Eglisau Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24
Wollen Kanton und Gemeinde im Vorfeld der Sanierung Ortsdurchfahrt tatsächlich die Kampagne «Eglisau meiden» lancieren? Das Gewerbe ist besorgt.

So richtig glücklich mit der geplanten Sanierung der Ortsdurchfahrt Eglisau ist niemand. Voraussichtlich im Frühjahr 2027 - direkt nach der Grossbaustelle Hardwald - will der Kanton mit der Ortsdurchfahrt Eglisau beginnen. "Die dringend notwendige Instandsetzung soll dazu genutzt werden, die Strasse sicherer und weniger lärmig zu gestalten sowie die Werkleitungen der Gemeinde zu ersetzen", schrieb der Kanton im Dezember letzten Jahres. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung gipfelte in 1400 Einwendungen. Gemäss Kanton wurden sie zu einem Grossteil ins das Projekt "eingearbeitet". Die geplante Bauzeit wird sich von drei auf zwei Jahre verkürzen. 

Eglisau meiden? 

Besonders betroffen von der 730tägigen Grossbaustelle ist das Eglisauer Gewerbe. Klar, wenn Absperrungen, Bauschutt, Presslufthammer-Lärm, Verkehrsbehinderungen und aufgerissener Asphalt die vielfältigen Produkte und Dienstleitungen in den Hintergrund drängen, wir es schwierig den Kundinnen und Kunden ein bequemes Einkaufserlebnis zu bieten. Kein Wunder, dass die Irritation an der ersten "Echoraum"-Veranstaltung riesig war, als offenbar der Begriff "Eglisau meiden" die Runde machte. Auf den Sozialen Medien schreibt ein Veranstaltungs-Teilnehmer wörtlich: "Der Kanton möchte gemeinsam mit der Gemeinde in Kampagnen der Bevölkerung nahelegen, wenn immer möglich auf die ÖV umzusteigen oder Eglisau zu meiden." Auf diese Anmerkung von offizieller Seite meldete sich der Augenzeuge gemäss eigenen Angaben zu Wort. Er schreibt dazu auf Facebook: "Auf diese Idee hin merkte ich an, an das Gewerbe zu denken und von offizieller Seite her nicht allzu offensichtlich von Fahrten nach Eglisau und in das Rafzerfeld zu warnen!"

Sorge des Gewerbes berechtigt? 

Dass die Sanierung der Ortsdurchfahrt Eglisau eine nervenaufreibende Sache wird, versteht sich von selbst. Ob die Behörden aber tatsächlich planen, mit einer Kampagne zum Wegbleiben von Eglisau aufzurufen, das wollte die zu24-Redaktion genau wissen. Wir haben den Eglisauer Gemeindepräsidenten Roland Ruckstuhl um die Beantwortung ein paar Fragen gebeten.

Herr Ruckstuhl, was hat es mit einer Kampagne "ÖV nutzen oder Eglisau meiden" auf sich?

Eglisau soll nicht gemieden werden - es ist, trotz Baustelle, immer noch ein wunderschönes, sehenswertes Städtli, das zum Verweilen und Einkauf einlädt. Und jederzeit mit dem Auto, natürlich noch lieber mit dem ÖV, erreichbar ist.

Wie unterstüzt die Gemeinde das Gewerbe während der Bauphase? Dieses rechnet ja mit

So richtig glücklich mit der geplanten Sanierung der Ortsdurchfahrt Eglisau ist niemand. Voraussichtlich im Frühjahr 2027 - direkt nach der Grossbaustelle Hardwald - will der Kanton mit der Ortsdurchfahrt Eglisau beginnen. "Die dringend notwendige Instandsetzung soll dazu genutzt werden, die Strasse sicherer und weniger lärmig zu gestalten sowie die Werkleitungen der Gemeinde zu ersetzen", schrieb der Kanton im Dezember letzten Jahres. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung gipfelte in 1400 Einwendungen. Gemäss Kanton wurden sie zu einem Grossteil ins das Projekt "eingearbeitet". Die geplante Bauzeit wird sich von drei auf zwei Jahre verkürzen. 

Eglisau meiden? 

Besonders betroffen von der 730tägigen Grossbaustelle ist das Eglisauer Gewerbe. Klar, wenn Absperrungen, Bauschutt, Presslufthammer-Lärm, Verkehrsbehinderungen und aufgerissener Asphalt die vielfältigen Produkte und Dienstleitungen in den Hintergrund drängen, wir es schwierig den Kundinnen und Kunden ein bequemes Einkaufserlebnis zu bieten. Kein Wunder, dass die Irritation an der ersten "Echoraum"-Veranstaltung riesig war, als offenbar der Begriff "Eglisau meiden" die Runde machte. Auf den Sozialen Medien schreibt ein Veranstaltungs-Teilnehmer wörtlich: "Der Kanton möchte gemeinsam mit der Gemeinde in Kampagnen der Bevölkerung nahelegen, wenn immer möglich auf die ÖV umzusteigen oder Eglisau zu meiden." Auf diese Anmerkung von offizieller Seite meldete sich der Augenzeuge gemäss eigenen Angaben zu Wort. Er schreibt dazu auf Facebook: "Auf diese Idee hin merkte ich an, an das Gewerbe zu denken und von offizieller Seite her nicht allzu offensichtlich von Fahrten nach Eglisau und in das Rafzerfeld zu warnen!"

Sorge des Gewerbes berechtigt? 

Dass die Sanierung der Ortsdurchfahrt Eglisau eine nervenaufreibende Sache wird, versteht sich von selbst. Ob die Behörden aber tatsächlich planen, mit einer Kampagne zum Wegbleiben von Eglisau aufzurufen, das wollte die zu24-Redaktion genau wissen. Wir haben den Eglsiauer Gemeindepräsidenten Roland Ruckstuhl um die Beantwortung ein paar Fragen gebeten.

Herr Ruckstuhl, was hat es mit einer Kampagne "ÖV nutzen oder Eglisau meiden" auf sich?

Eglisau soll nicht gemieden werden - es ist, trotz Baustelle, immer noch ein wunderschönes, sehenswertes Städtli, das zum Verweilen und Einkauf einlädt. Und jederzeit mit dem Auto, natürlich noch lieber mit dem ÖV, erreichbar ist.

Wie untersützt die Gemeinde das Gewerbe während der Bauphase? Dieses rechnet ja mit einschneidenen Verlusten. Und „Eglisau meiden“ würde das nicht helfen. 

Wir erarbeiten im Moment diverse Konzepte. Eglisau meiden ist keines davon.

Fakt ist, der Gemeinderat von Eglisau ist bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt weitgehend machtlos. Bleibt zu hoffen, dass mit Zusammenhalt und Kreativität, auch positive Momente während der zweijährigen Leidenszeit entstehen. 

Verlusten. Und „Eglisau meiden“ würde das nicht helfen. 

Wir erarbeiten im Moment diverse Konzepte. Eglisau meiden ist keines davon.

Fakt ist, der Gemeinderat von Eglisau ist bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt weitgehend machtlos. Bleibt zu hoffen, dass mit Zusammenhalt und Kreativität, auch positive Momente während der zweijährigen Leidenszeit entstehen. 

mj