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01.06.2024
01.06.2024 10:47 Uhr

"Es schiffet immer" die Unterländer Wetter-Leidenszeit im Mai 2024

Bild: Marco Schnell
Grosse Regenmenden bringen Hochwasser - auch im Unterland.

Hochwasser Stufe 3 an Thur und Rhein, Strassensperrung in Flaach Richtung Ellikon am Rhein

Die Regenmengen der letzten 24 Stunden sind beträchtlich und habe die Flüsse - namentlich die Thur, Töss und nun auch den Rhein - anschwellen lassen. Viele Meldungen von vollgelaufenen Kellern, überfluteten Unterführungen, aber auch einzelnen Murgengänge, gab es vom vor allem aus dem Zürcher Oberland. Die Strasse zwischen Flach und Ellikon am Rhein musste wegen Hochwasser gesperrt werden. Das sind die grössten Regenmengen der vergangenen 24 Stunden in der Nordostschweiz:

Ausgesuchte Messstationen (Quelle: MeteoSchweiz) 24-Stunden-Regen in Liter pro Qudratmeter 72-Studen-Regen pro Quadratmeter
Säntis 81 134
St. Gallen 80 110,5
Hörnli 67,8 116
Sihlbrugg 62 107,1
Pfäffikon /ZH 60 104,4
Winterthur - Seen 49,1 81,1
Zürich-Kloten 32 57
Bülach 27,9 45,1

Mai 2024: Nass, wenig Sonne, normale Temperaturen


Vergleicht man den diesjährigen Mai mit dem langjährigen Durchschnitt fällt vor allem der Niederschlagsüberhang auf: Fast in der ganzen Schweiz war es deutlich zu nass - und das gilt natürlich auch für das Zürcher Unterland. Normalerweise giesst Petrus knapp am Flughafen 110 Liter Regen pro Quadratmeter aus, diese Jahr summierten sich die Niederschläge auf 172,1 Liter pro Quadratmeter. Der Regenüberschuss entstand laufend, aber mit Konzentration auf die letzten drei Monatstage.

Die Temperaturen erreichten am Flughafen - wie fast überall normale Werte: Der Maidurchschnitt 2024 beträgt 14,2, normal sind 13,8 Grad. Subjektiv empfand man den Mai als eher zu kühl, warme bis heisse Tage fehlten fast gänzlich, allerdings gab es auch wenig kalte Nächte.

Auffallend war die Sonnenarmut: Von wegen Wonnemonat, der Mai machte seinem Ruf in Sachen Wetter keinerlei Ehre, so schien die Sonne an der Messstation am Flughafen Kloten im Vergleich zum langjährigen Mittel 27% weniger als normal. Notabene auch im Tessin, der Schweizer Sonnenstube schien die Sonne z.B. in Locarno 33% weniger als normal - und dort war es zudem 0,8 Grad zu kühl im Vergleich zum Mai-Mittel.

Für die Bauern ist das Wetter je länger es nass ist eine Herausforderung: Die Heuernte konnte bei wiederholten Niederschlägen nicht eingeholt werden, erste Einbussen stellen sich bei der Erdbeeren-Ernte ein.

Im Mai waren sonnige Tage Mangelware Bild: zvg

Wird's nun endlich Sommer?

 

Meteorologisch hat der Sommer mit dem 1. Juni begonnen, im Kalender dürfen wir uns den 20 Juni, um 22:50 Uhr rot anstreichen, dann beginnt der kalendarische Sommer. Aber wir wissen, das Wetter hält sich kaum an Kalenderdaten. Gemäss ZU24-Hausmeteorologe Peter Wick - "bessert sich das Wetter am Dienstag, es ist dann mit teils sonnigem Wetter zu rechnen, und es gibt nur einzelne Schauer. Am Mittwoch ist es ziemlich sonnig und es wir mit bis zu 25 Grad warm. Dabei ist es überwiegend trocken. Auch am Donnerstag bliebt es ziemlich sonnig, ggf. könnte es für die Bauern an diesen beiden Tagen reichen, das Heu einzubringen". Danach lässt sich Wick aber zu keiner eindeutige Prognose hinreissen: "Die Modellunterlagen zeigen mir kein fettes Sommerhoch, sondern sind in ihren Aussagen zu widersprüchlich. Von erneutem Regenwetter am nächsten Wochenende bis sommerliche Sonne ist fast alles möglich, eine genaue Aussage wäre reine Spekulation oder gar sommerliches Wunschdenken".

pw