Der Ukraine-Konferenz in der Schweiz sollte nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski bald ein zweites Treffen folgen. Entsprechende Vorbereitungen würden nur Monate und nicht Jahre dauern, sagte Selenski am Sonntag nach dem Ende des zweitägigen Treffens von rund 100 Ländern und Organisationen auf dem Bürgenstock nahe Luzern.
Saudiarabien und der Vatikan scheren aus
84 Teilnehmer unterzeichneten die gemeinsame Schlusserklärung zu unterzeichnen. Unter den Ländern, die nicht zustimmten sind unter anderen: Brasilien, Mexiko, Saudiarabien, Südafrika, Indien und Indonesien. Sogar der Vatikan scherte aus.
Bereitschaft einiger Staaten
Einige Staaten hätten bereits ihre Bereitschaft signalisiert, Gastgeber eines solchen Gipfels zu sein. Voraussetzung für eine Teilnahme Russlands sei, dass sich Moskau zur UN-Charta bekenne, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. In der Abschlusserklärung, die nicht von allen anwesenden Ländern unterschrieben wurde, ist von einer Folgekonferenz keine Rede.
Amherd: «unterschiedliche Perspektiven»
Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd räumte ein, dass die «Perspektiven und Ausgangspositionen sehr unterschiedlich» gewesen seien. Aber immerhin habe zum ersten Mal eine hochrangige und breit gestützte Konferenz über einen Friedensprozess gesprochen.
Es seien einige inhaltliche Voraussetzungen für einen Weg zum Ende des Ukrainekriegs geschaffen worden. Dass sich die weit überwiegende Mehrheit der anwesenden Staaten auf das Bürgenstock-Kommunique geeinigt habe, zeige, was Diplomatie in geduldiger Arbeit leisten könne, so Amherd.
Kanadischer Premier will Aussenministerkonferenz austragen
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat zum Abschluss der Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock NW die Austragung einer Aussenministerkonferenz angekündigt. Er möchte dort Massnahmen gegen die humanitäre Katastrophe im Kriegsgebiet diskutieren.
«Wir möchten, dass die Kämpfe zu einem Ende kommen», sagte Trudeau am Sonntagnachmittag vor den Medien. Die Bemühungen dafür müssten weitergeführt werden. «Wir brauchen einen Frieden, der die Sicherheit von uns allen garantiert.»