Wie der «Tages Anzeiger» schreibt, hat dies weitreichende Folgen: «Die Zahl der Bargeldtransaktionen nimmt ab, damit wächst das Risiko, dass die Zahl der Bancomaten sinkt und der Zugang zu Bargeld für die Bevölkerung immer schwieriger wird», sagt Dieter Goerdten.
Er ist bei der Finanzdienstleisterin SIX für die Geschäftssparte Banking Services und somit auch für das Geschäft mit Bancomaten zuständig.
Noch ist das Netz dicht
Heute ist das Netz noch sehr dicht, sogar in abgelegensten Regionen steht ein Bancomat. Die SIX – die auch die Schweizer Börse betreibt – betreut im Auftrag der Banken rund 5500 Geldautomaten. Hinzu kommen rund 800 eigenständige Automaten der Postfinance und vereinzelte von weiteren Betreibern.
30’000 Franken Betriebskosten pro Stück
Das Problem: Der Aufwand für die Bancomaten lohnt sich immer weniger. Der Betrieb kostet laut SIX im Jahr über 30’000 Franken pro Stück. Eine Maschine kann bis zu 150’000 Transaktionen pro Jahr abwickeln. Der Grossteil der Bancomaten in der Schweiz wird aber weniger als 20’000-mal im Jahr gebraucht. Und die Zahl sinkt weiter. Mehr und mehr Bancomaten spielen ihre Kosten nicht ein.
Grosses Sparpotenzial
Rund 100 Millionen Franken liessen sich im Jahr einsparen, wenn das Netz gestrafft würde, so die Berechnung der SIX. Die Idee: Auf einem städtischen Platz, auf dem heute drei oder vier Geldautomaten von verschiedenen Banken stehen, würde künftig nur noch eine neutrale, von der SIX betreute Maschine stehen. Oder in einem Dorf, in dem zwei Bancomaten von zwei Banken stehen, würde nur noch einer betrieben.
2200 Bancomaten würden reichen
Laut Berechnungen von SIX würden eigentlich rund 2200 Bancomaten reichen, wenn sie am richtigen Ort aufgestellt sind. Sprich: Von den gesamthaft 6400 Geldautomaten sollen 4200 – also zwei Drittel – verschwinden.