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Region Kloten
29.06.2024

Steinacker Kloten: Verträgt sich das Wohnen mit dem Gewerbe?

Bild: Stadt Kloten
Das zukunftsträchtige Mischgebiet im Steinacker soll neben dem bestehenden Gewerbe Wohnraum bieten. Passt das zusammen?

Am 4. Juni 2024 hat der Gemeinderat wichtige Weichen gestellt, welche die Stadt Kloten in den nächsten Jahrzehnten stark prägen werden: Er hat den kommunalen Richtplan und die Teilrevision der Bau- und Zonenordnung mit grosser Mehrheit genehmigt. Damit ist eine weitere Hürde auf dem Weg zu einem modernen, zukunftsträchtigen Mischgebiet im Steinacker überwunden.

Verträgt sich das Wohnen mit dem Gewerbe?

Verständlich war und ist auch die Befürchtung, dass sich die Wohnnutzung nicht mit allen Gewerbeformen vertragen wird. Zu diesem komplexen Themenkreis wird auf den Beitrag vom 30. Mai 2024 «Steinacker – ein Quartier mit Potenzial» im Blog verwiesen, in welchem Stadtpräsident René Huber zu den Entwicklungsprinzipien informierte. Aus rechtlicher Sicht steht zudem fest, dass sich die Wohnnutzung und nicht die Firmen an die angetroffenen Bedingungen anpassen müssen, d.h. eine Baubewilligung kann nur erteilt werden, wenn die relevanten Emissionen beachten und die Grenzwerte eingehalten werden. Dies kann durch ein geschicktes Anordnen von Gebäuden oftmals bereits zum Erfolg führen.

Wie steht es um die Verkehrssituation?

Ein weiteres wichtiges Thema war die prekäre Verkehrssituation. Durch die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner sollten die knappen Strassenkapazitäten nicht noch zusätzlich strapaziert werden, sondern denjenigen zugutekommen, die auf die Benützung eines Fahrzeuges zwingend angewiesen sind, so z.B. das Gewerbe oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen aufgrund von Behinderungen. Dies konnte dadurch gelöst werden, dass die Anzahl Parkplätze für die «Zuzüger/innen», sehr knapp bemessen ist, nicht aber für die Gewerbetreibenden. Es werden dabei auch moderne Mobilitätskonzepte wie z.B. Sharingangebote zur Anwendung kommen. Dies soll ebenfalls einen Beitrag leisten, damit sich die zukünftigen «Steinackerinnen und Steinackerer» möglichst nicht mit dem privaten Auto, sondern schwerpunktmässig mit dem öffentlichen Verkehr, zu Fuss oder mit dem Velo fortbewegen. Die Mobilitätsformen werden so vielfältiger und bedürfnisgerecht an die jeweilige Situation angepasst.

Was ist denn nun der Mehrwert für die Firmen, die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer?

Für die Zukunft erhalten sie weit mehr Optionen, um ihre Grundstücke und Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln, können aber auch weiterhin wie gewohnt ihrem Geschäft nachgehen. Weil die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner kaum Strassenkapazitäten in Anspruch nehmen, wird die Situation auf den Strassen durch diese Entwicklung nicht massgeblich beeinflusst. Aber auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, das wichtigste Kapital der Firmen profitieren: Für sie entstehen im Quartier neue Einkaufsmöglichkeiten, Parks und Grünflächen, Treffpunkte, Freizeitangebote, Restaurants und nicht zuletzt sogar Wohnungen in Gehdistanz zu den Arbeitsplätzen.

Die Gewerbenutzung bildet in der Entwicklungsvision das Fundament, sie bildet auch die DNA des zukünftigen Steinacker-Quartiers. Die Vorlagen widerspiegeln diese Grundsätze und ermöglichen bestehenden sowie zukünftigen Firmen beste Zukunftsmöglichkeiten.

Information für die Bevölkerung

Die Stadt Kloten informiert mit Informationsständen über die verschiedenen Aspekte der Entwicklung des Steinacker-Quartiers am Samstag 6. Juli von 9 bis 14 Uhr auf dem Stadtplatz.

mj