So argumentiert die Gruppe "besorgte Eltern Rafz":
An der Gemeindeversammlung vom 17. Juni 2024 wurden den Bürgerinnen und Bürgern neue, überraschende Informationen zur Schulraumplanung präsentiert. Der Gemeinderat hatte ursprünglich versichert, dass der Standort des Schulhauses Götze gesichert sei und die Schüler im Sommer 2024 nach einjähriger Auslagerung ins Schulhaus Tannewäg in ein saniertes Schulhaus zurückkehren könnten.
Die Realität sieht jedoch anders aus: Seit dem Auszug der Schüler aus dem Schulhaus Götze im Sommer 2023 gab es nur spärliche und wenig detaillierte Informationen von der Gemeinde. Gemeinderat Roman Neukom erklärte nun, dass die Sanierungskosten für das Schulhaus Götze höher als erwartet seien. Aufgrund dieser Kostenexplosion wurden die geplanten Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen sowohl für das Schulhaus Götze als auch für die Trakte B und C im Schulhaus Tannewäg gestoppt.
Stattdessen wird nun sogar ein Neubau als Alternative erwogen. Dies bringt jedoch die Standortfrage des Schulhauses Götze erneut auf den Tisch und es werden Strategien für die Nutzung des Areals entwickelt. Eine der diskutierten Optionen ist die Umnutzung des Schulhauses Götze zu Asylwohnraum. Diese Verzögerung und die Unsicherheit bezüglich der Zukunft des Schulhauses führen zu weiteren provisorischen Lösungen und zusätzlichen Kosten für die Gemeinde.
Kritik kommt auch aus der Bevölkerung: Eine mehrköpfige Planungskommission aus Fachleuten hätte zuerst eine detaillierte Bestandsaufnahme durchführen sollen. Diese hätte während des laufenden Schulbetriebs, etwa in den Schulferien, erfolgen können, um unnötige Umzüge zu vermeiden. Insbesondere Altlasten und Gebäudeschadstoffe in einem Schulhaus wie dem Götze sind keine Überraschung und hätten früher berücksichtigt werden müssen.
Für die Primarschüler endet nun die Zwischennutzung im Schulhaus Tannewäg, während das Schulhaus Götze nicht wie geplant saniert wurde. Vor wenigen Wochen sollen zwar Schadstoffe beseitigt worden sein, doch auch hierzu gab es keine Informationen seitens der Gemeinde. Anstatt die Sanierung des Schulhauses Götze voranzutreiben, plant der Gemeinderat nun ein weiteres Provisorium auf dem Schulareal Tannewäg. Diese Maßnahmen verursachen zusätzliche Kosten für die Steuerzahler und bieten keine nachhaltige Lösung des Problems.
So reagiert der Rafzer Gemeinderat auf die Petition:
Am 28. Juni 2024 starteten Melanie Neukom und Eva Wälti die Petition "Schulraumplanung Rafz – so nicht!", unterstützt von über 500 Personen. Die Petition, überreicht am 1. Juli 2024 an Gemeindepräsident Kurt Altenburger und Gemeinderat Roman Neukom, fordert mehr Mitbestimmung und Transparenz bei der Schulraumplanung.
Keine Überarbeitung geplant
Gemeindepräsident Altenburger betonte, dass keine Überarbeitung der Schulraumplanung vorgesehen ist. Die Bedarfsanalysen seien abgeschlossen und der Standort Schulanlage Götze bleibe strategisch wichtig. Aufgrund von Einwänden der Rechnungsprüfungskommission (RPK) müssen die Sanierungskosten zur Abstimmung vorgelegt werden, was die Sanierung um ein Jahr verzögert. Ein Neubau wird ebenfalls in Betracht gezogen.
Strategische Immobilienplanung
Eine neue Arbeitsgruppe wird sich mit der strategischen Immobilienplanung, einschließlich möglicher Asylwohnräume im Schulhaus Götze, befassen.
Information und Kommunikation
Die Petition kritisiert die mangelnde Information der Gemeinde. Altenburger verweist auf regelmäßige Updates durch verschiedene Kanäle. Eine detaillierte Information erfolgt in einer Gemeindeversammlung vor der Abstimmung.
Fehlender Dialog
Altenburger bedauert den fehlenden Dialog im Vorfeld der Petition. Bereits vor der Petition wurde ein Budget zur Verbesserung der Pausensituation an der Schulanlage Schalmenacker eingeplant.
Fazit
Der Gemeinderat und die Schulpflege halten an ihrer Strategie fest und werden die Sanierungsprojekte zur Abstimmung vorlegen.