Die Rotwangen-Schmuckschildkröte, ursprünglich aus Nordamerika stammend, stellt zunehmend ein ernstes Problem in der Schweiz dar. Das einst beliebte Heimtier wird immer öfter in freier Wildbahn gesichtet und richtet dort erhebliche Schäden an. Diese Schildkrötenart vermehrt sich invasiv und frisst unter anderem den Laich einheimischer, geschützter Amphibien sowie Insektenlarven, was zu einer Bedrohung der lokalen Artenvielfalt führt.
Im Kanton Zürich wird derzeit eine auffällige Zunahme an Rotwangen-Schmuckschildkröten verzeichnet. Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons Zürich hat daher im Jahr 2024 eine umfassende Bestandsaufnahme gestartet, um die Verbreitung dieser invasiven Art zu dokumentieren und besser zu verstehen, in welchen Gewässern sie sich aufhält. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, Sichtungen der Rotwangen-Schmuckschildkröte zu melden. Wer eine solche Schildkröte in der Region Kloten entdeckt, sollte dies umgehend, möglichst mit Foto, Standortangabe und Datum, per E-Mail an natur@kloten.ch oder telefonisch unter 044 815 12 05 mitteilen.
Der Umgang mit Rotwangen-Schmuckschildkröten ist in der Schweiz seit 2008 streng verboten. Laut der Freisetzungsverordnung darf weder die Haltung noch der Verkauf dieser Tiere erfolgen. Menschen, die bereits vor 2008 eine Rotwangen-Schmuckschildkröte besassen, dürfen diese zwar behalten, müssen sie jedoch einer registrierten Auffangstation übergeben. Private Halter müssen mit der Auffangstation einen Vertrag zur Gebrauchsleihe abschliessen.
Das langfristige Ziel der Massnahmen ist eine Schweiz ohne invasive Rotwangen-Schmuckschildkröten. Nur durch konsequente Überwachung und strikte Einhaltung der Vorschriften kann die Verdrängung einheimischer Arten verhindert und das ökologische Gleichgewicht in den Schweizer Gewässern bewahrt werden.